In memoriam

ORF nimmt Abschied von Maximilian Schell

05.02.2014

Mit "Das Urteil von Nürnberg" und "Meine Schwester Maria" würdigt ORF den Mimen.

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© ORF/DEGETO/epo-film/Piotr Jaxa
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Nicht vielen gebürtigen Österreichern steht der Beiname "Weltstar" zu, einer durfte ihn mit Fug und Recht führen: Maximilian Schell, der seinen Durchbruch in Hollywood feierte, am New Yorker Broadway und in London auf der Bühne stand und Anerkennung als Film- und Opernregisseur fand. In der Nacht auf Samstag (1. Februar) ist der Oscar-Preisträger im Alter von 83 Jahren in Innsbruck gestorben. Der ORF würdigt den grandiosen Mimen mit einer Programmänderung und rückt sein Schaffen ins Zentrum. Deshalb zeigt der öffentlich-rechtliche Rundfunk am 5. Februar ab 23:55 Uhr jenen Film, der den gebürtigen Wiener international berühmt machte und ihm 1961 den Oscar als bester Hauptdarsteller einbrachte: in der Rolle des Hans Rolfe, Verteidiger von Nazi-Verbrechern in Stanley Kramers "Das Urteil von Nürnberg". Eine weitere Sendung in memoriam Maximilian Schell zeigt ORF III am 9. Februar um 17:20 Uhr das feinfühlige Dokuporträt "Meine Schwester Maria".

"Das Urteil von Nürnberg"
 Vier ehemalige NS-Richter (Spencer Tracy, Burt Lancaster, Kenneth MacKenna, Ray Teal) stehen in Nürnberg vor dem amerikanischen Militärgericht. Während sich drei von ihnen im Sinne der Anklage nicht schuldig fühlen, hüllt sich der vierte in Schweigen. Der Verteidiger Hans Rolfe (Maximilian Schell) entgegnet ihm, dass bei Einhaltung der deutschen Gesetze alle Deutschen vor Gericht gestellt werden müssten. Mit fortschreitender Prozessdauer werden die Verbrechen und schuldhaften Verstrickungen der NS-Zeit schmerzhaft in Erinnerung gerufen.

"Meine Schwester Maria"
Maria Schell, einst Weltstar auf den Kinoleinwänden, verbrachte ihre letzten Lebensjahre schwer krank auf der Familienalm in Kärnten. Ihr Bruder Maximilian Schell drehte vier Jahre vor ihrem Tod dort einen berührenden Kinofilm über die tragische Altersexistenz seiner Schwester. Neben Spielfilmelementen enthält der Film dokumentarisches Material, denn Maria Schell wagte in ihrer Situation den Schritt vor die Kamera und zeigte sich in ihrem Alltag. "Bei jedem Star ist eine Tragödie vorprogrammiert," meint Maximilian Schell. Kaum einer halte den Spagat aus zwischen dem einfachen Menschen, der er ist, und dem Idol, zu dem er gemacht wird.

Info
"Das Urteil von Nürnberg", am 5. Februar ab 23:55 Uhr auf ORG 2.
"Meine SChwester Maria", am 9. Februar, ab 17:20 Uhr auf ORF III.

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