Aus für Kult-Moderator

ORF serviert Peter Rapp ab

07.11.2011

Start für „Licht ins Dunkel“: Bundespräsident Heinz Fischer lädt in die Hofburg.

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© ÖSTERREICH/ Niesner
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Über 25 Jahre war er der „Mr. Licht ins Dunkel“. Doch dieser Titel ist Vergangenheit. Denn TV-Urgestein Peter Rapp (67) wird dieses Jahr nicht mehr die Licht ins Dunkel-Gala am 24. Dezember moderieren. Der ORF stellte dem TV-Evergreen den Sessel vor die Tür.

Wie das abgelaufen ist, darüber gibt es (wie in solchen Fällen oft) zwei Ver­sionen. Unbestritten ist: Schon im März wurde Rapp ins ORF-Zentrum bestellt und mit der Entscheidung konfrontiert. ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm fungierte als Bote. „Licht ins Dunkel-Chefin Sissy Maierhoffer wollte ein neues Moderatorenkonzept, und ich habe darin keinen Platz, würde mir von Böhm mit­geteilt“, sagt Peter Rapp zu ­ÖSTERREICH.

Sieben Monate nahm niemand davon Notiz, jetzt gehen die Wogen hoch. Auf Facebook wurde eine eigene „Peter Rapp – Licht ins Dunkel“-Petition gegründet, um Rapp wieder als Moderator zu installieren.

Mayerhoffer: „Peter Rapp lehnte unser Angebot ab“
Licht ins Dunkel-Chefin Sissy Mayerhoffer wehrt sich gegen Vorwürfe: „Ich war im März bei dem Termin mit Edgar Böhm und Peter Rapp dabei. Wir haben Rapp angeboten, dass er im Duo moderieren kann. Aber er meinte: Entweder ganz oder gar nicht. Zudem kann ich nicht alleine entscheiden, wer die Gala moderiert.“ Dass die Empörung bei den TV-Zusehern groß ist, nimmt die ORF-Charity-Lady gelassen: „Es wäre traurig, wenn es keiner bemerkt.“

ÖSTERREICH: Herr Rapp, nach mehr als 25 Jahren „Licht ins Dunkel“ werden Sie dieses Jahr nicht mehr die Gala moderieren. Sind Sie enttäuscht?
Peter Rapp: Ich nehme die Fakten einfach zur Kenntnis. Eigentlich wollte ich es nicht so publik machen, aber es steht in meinem Buch und ich habe damit nicht gerechnet, dass es noch vor Weihnachten auf dem Markt kommt.

ÖSTERREICH: Wie hat der ORF Ihnen die Entscheidung mitgeteilt?
Rapp: Ich weiß es schon seit 22. März. An diesem Tag wurde ich vom ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm auf den Küniglberg gebeten. Wie saßen am Gang vor seinem Büro, weil ich eine Zigarette rauchen wollte. Da hat mir Böhm mitgeteilt, dass die „Licht ins Dunkel“-Chefin Sissy Mayerhoffer einen Relaunch der Gala wünscht und für mich kein Platz mehr ist. Das neue Konzept sind Moderatorenduos.

ÖSTERREICH: Und diese Mitteilung haben Sie einfach hingenommen?
Rapp: Das ist wie eine Schiedsrichterentscheidung. Mir wurde die Rote Karte gezeigt und ich bin kommentarlos vom Platz gegangen. Wer die Macht hat, hat auch das Sagen. Aber es ist auch legitim, dass nach über 25 Jahren die TV-Zuschauer etwas Neues sehen wollen.

ÖSTERREICH: Trotzdem hat Ihr Ende bei „Licht ins Dunkel“ ein enormes Echo bei den TV-Zusehern hervorgerufen. Haben Sie damit gerechnet?
Rapp: Ich bin natürlich gerührt, dass sich so viele Menschen für mich engagieren. Auf meiner Facebook-Seite habe ich viele Rückmeldungen bekommen.

ÖSTERREICH: Nach über 25 Jahren haben Sie am Heiligen Abend keine Verpflichtung. Wie werden Sie den Abend verbringen?
Rapp: Keine Ahnung, das werde ich ganz entspannt an mich herankommen lassen.

ÖSTERREICH: Werden Sie sich die Licht-ins-Dunkel-Gala anschauen?
Rapp: Sicher nicht. Warum soll ich mir andere in der Sendung anschauen, wenn ich es selber machen könnte.

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