Morgen Stiftungsrat

ORF-Streit um Rüpel-Rapper Sido

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Am Küniglberg läuft Debatte zu Sido-Skandal - Zechner: Abwahl-Antrag?

Die ORF-Show Die Große Chance ist seit vergangenem Freitag zu Ende, der medienträchtige Eklat von Juror Sido und sein Faustschlag gegen Moderator Dominic Heinzl sind aber noch längst nicht ausgestanden. Denn die Prügel-Affäre wird das Thema heute im ORF-Programm-Ausschuss und Donnerstag im ORF-Stiftungsrat.

Bild für Bild: So schlug Sido zu

Kritik an Zechner
Im Visier der Stiftungsräte: TV-Direktorin Kathrin Zechner. Sie muss sich dafür verantworten, dass sie Sido in die Sendung zurückgeholt hat, eine hitzige Debatte im Plenum ist vorprogrammiert. „Man kann nicht zur Tagesordnung übergehen, es wird eine konkrete Anfrage zu dieser Affäre geben. Es stellt sich die Frage, ob für den ORF nur die Quote Zukunft ist“, sagt Stiftungsrat Siggi Neuschitzer zu ÖSTERREICH. BZÖ-Stiftungsrat Alexander Scheer ergänzt: „Ich schätze Direktorin Zechner sehr, aber ihre Reaktion, Sido zurückzuholen, war völlig daneben. Die Zügel im Programm müssen enger geschnallt werden.“ Aus ÖVP-nahen Stiftungsrat-Kreisen ist zu hören, dass Zechner aufgefordert wird, zur Sido-Causa einen Bericht abzugeben, der alles genau erklären muss.

Weitere ORF-Skandale
BZÖ-Mediensprecher Stefan Petzner geht noch einen Schritt weiter: „Es ist möglich, dass wir einen Abwahl-Antrag gegen Zechner stellen.“ Auch die ORF-Aufreger der misslungenen David-Alaba-Satire in Willkommen Österreich und der Polit-Skandal in Wir sind Kaiser (ÖVP-Politiker Amon wurde in Fesseln abgeführt, die Szene aber nie gezeigt, Anm.) werden vom Stiftungsrat morgen thematisiert.

Polizei „sucht“ Prügel-Sido
In der Prügel-Affäre zwischen Sido und ORF-Moderator Dominic Heinzl ermittelt das Landeskriminalamt Wien auf Hochtouren. Seit dieser Woche wird die Sache nicht mehr als offener Akt, sondern als „Verschluss-Akt“, also „top secret“, geführt. Opfer Heinzl erschien vergangene Woche mit seinem Anwalt bei der Polizei und gab seine Sicht der Dinge in Form eines Berichtes ab. Polizei-Sprecher Roman Hahslinger zu ÖSTERREICH: „Eine Körperverletzung wurde festgestellt.“ Detail: Einen Tag nach dem Faustschlag stellte ein AKH-Arzt bei ihm eine Gehirnerschütterung fest. Die Einvernahme von Sido fand noch gar nicht statt. Der Grund: Sido sei nicht so leicht zu erreichen, heißt es bei der Polizei.

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Sidos Sünden-Register

In Pausen kifft Sido ungeniert im Backstage-Raum. Karina Sarkissova beschwert sich – aber nichts passiert.

Bereits vor einem Jahr wollte Sido backstage den Roncalli-Marketing-Chef verprügeln: Bernhard Paul will daraufhin aus der Show aussteigen. Der Eklat wird geheim gehalten.

Im Frühjahr drohte Sido dem ORF-Mann Andi V.: „Ich breche dir alle Finger.“ Er will zuerst eine Anzeige machen – die wird aber dann zurückgezogen.

Am Freitag dann die letzte Prügel¬attacke. Er schimpft: „Deine Mutter ist eine Hure.“ Dann ein Faustschlag. Heinzl geht zu Boden.

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