Vier Sieger
ORF vergibt Klimaschutzpreis 2013
12.11.2013
Der Österreichische Klimaschutzpreis wurde in Wien vier Mal vergeben.
Die von Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz mit dem Österreichischen Klimaschutzpreis ausgezeichneten Projekte wurden aus 230 Einreichungen ausgewählt. Diesjährige Titelträger sind "Passive house for active students", die Nachhaltige Ausbildung der HLUW Yspertal (NÖ), "Wimegg" – der Morgenhof von Annemarie und Herbert Hochwallner (NÖ) sowie die Fassadendämmung aus heimischem Hanf (OÖ).
Die Gewinner
In der Kategorie "Klimaschutz in Betrieben" machte das Projekt "Passive house for active students" das Rennen. Mit der Realisierung von insgesamt fünf Objekten dieser Art ist es mittlerweile jährlich 2.500 Studierenden aus aller Welt möglich, während ihres Studienaufenthaltes in einem Passivhaus zu leben und zu studieren.
Den Bereich "Klimaschutz im Alltag" gewann die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Yspertal. Sie ist die einzige Schule in Österreich, die Jugendliche für eine rohstoff- und energiesparende bzw. nachhaltige und ökosoziale Wirtschaft ausbildet. Einerseits wird eine theoretische Schulausbildung für Umwelt-, Wasser- und Kommunalwirtschaft angeboten, gleichzeitig werden die Inhalte bei zahlreichen Projekten unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsidee auch in die Praxis umgesetzt. Das Areal wird energetisch mit Sonnenkollektoren, Photovoltaik- und Windkraftanlagen, einer Elektroquadtankstelle, einem Kleinwasserkraftwerk, einer Hackschnitzelheizung und per Wärmerückgewinnung aus Abwasser versorgt.
Landwirtschaft
Die Kategorie "Klimaschutz in der Landwirtschaft" entschied der Bio-Betrieb "Wimegg" für sich. Laut Presseaussendung vereine der "Morgenhof" nachhaltige Land- und Energiewirtschaft und wirke als Vorbild für andere. Auf 65 Hektar (davon 15 Hektar Wald) betreibt das Ehepaar Hochwallner extensive Milchviehhaltung, 600 Mostobstbäume in Streuobstlage liefern Obst für Säfte. Mit dem Anbau und der Zucht von fast verloren gegangenen Pflanzenarten und Tiergattungen wird ein wichtiger Beitrag zur Biodiversität geleistet. Gebaut wird mit Baustoffen aus der Region (Stein, Lehm, Holz). Die Photovoltaikanlage liefert Strom für eine energieeffiziente Heutrocknungsanlage, ein Elektroauto und -stapler. Der aktuelle Umsetzungsstand des Projekts liegt bei 80 Prozent, wobei bereits jetzt am Hof mehr Energie erzeugt als verbraucht wird.
Innovation
In der Abteilung "Klimaschutz durch Innovation" war die Fassaden-Dämmung mit Hanf. Die NAPORO Klima Dämmstoff GmbH aus Oberösterreich hat die "Hanffaser-Platte" entwickelt, die im Massivbau verwendet werden kann. Unter dem Motto "Hanf dämmt grüner" wird das Material seit 2013 von Capatect Baustoffindustrie GmbH vertrieben. Die Hanf-Dämmplatte wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Im Gegensatz zu gängigen Dämmstoffen wird mehr CO2 im Material gebunden, als durch die Herstellung freigesetzt wird. Die Hanffaser-Platte kann zu neuen Dämmplatten recycelt oder als Rohstoff zur Biogasgewinnung verwertet werden.
Gleichgültigkeit
"Der schlimmste Feind des Klimas ist nicht CO2, sondern Gleichgültigkeit. Mit der Auszeichnung holen wir jene Menschen vor den Vorhang, die uns zeigen, wie wir mit einfachen Maßnahmen nachhaltig arbeiten, konsumieren und leben können", betonte Berlakovich in seiner Rede. Und Wrabetz ergänzte: "Die große Anzahl und Innovation der diesjährigen Einreichungen zeigt sehr gut, wie groß die Reputation der Marke ‚Klimaschutzpreis‘ seit den vergangenen sechs Jahren nun geworden ist."