Dancing Stars 2012
Porno-Queen Dolly Buster tanzt im ORF an
22.01.2012Sex-Diva in ORF-Familien-Show – Dolly Buster erregt Österreich.
Dancing Stars 2012 könnte anders beginnen als die Jahre zuvor. Etwa mit einem Warnhinweis: „Dieses Programm ist nur für Zuschauer über 18 Jahre geeignet.“ Denn: Der diesbezüglich verhaltensauffällige ORF hat sich (nach Alfons Haiders Männertanz im Vorjahr) Porno-Star Dolly Buster (42) als Erregung angelacht. Too much für viele Österreicher. „Wie soll ich meiner neunjährigen Tochter erklären, wie Dolly Buster Karriere gemacht hat?“, beschwert sich Barbara van Melle. Die Ex-ORF-Moderatorin ist vierfache Mutter. Ihre jüngsten Kinder sind Dancing Stars- Fans. Noch dürfen sie.
Sie liebt 2 Männer
Für alle, die es nicht wissen (oder zugeben): Buster, geboren als Nora Dvořáková in Prag, ist so etwas wie der Hermann Maier der Pornobranche. Eine Ikone.
Karriere-Start mit 19, ihr Silikon-Megabusen waberte in Folge durch über 60 Sex-Filme (mit einprägsamen Titeln wie Pleasure Palace 1 oder Outing). 1997 war Schluss. Seither ist Buster Produzentin – selbstredend von Porno-Filmen. Ihre Ehe mit dem Österreicher Josef Baumberger (ebenfalls vom Fach) war der Grund fürs Karriereende.
Vor zwei Jahren stand die Liebe vor dem Aus. Dolly verliebte sich in den 15 Jahre jüngeren Visagisten Tim. „Da entschlossen wir uns zur offenen Ehe. Seitdem sind wir alle glücklich (siehe unten).“
Nun also Dancing Stars
Einsprüche am Engagement („Jetzt haben wir Dschungelcamp am Tanzparkett“, Marika Lichter) perlen an ihr ab. „Auch wenn ich sie nicht verstehe, muss ich meinen Kritikern dankbar sein, denn sie helfen mir, für die Öffentlichkeit interessant zu bleiben“, so Buster im ÖSTERREICH-Interview. Wir sind gespannt.
Buster: "Offene Ehe ist das beste Modell"
ÖSTERREICH: Frau Buster, Ihr Engagement bei „Dancing Stars“ lässt Prominente auf die Barrikaden gehen. Verstehen Sie diese Kritik?
Buster: Dass ich polarisiere, ist ein Faktum. Ich tanze auch nicht mit, um die konservative Dolly Buster zu präsentieren. Aber das Mobbing wird den Prominenten nicht helfen. Denn die Sache ist entschieden. Dieses konservative Gelaber finde ich nutzlos. Ich weiß auch nicht, warum sie eine Gefahr in mir sehen? Ich kann mir nur vorstellen, dass meine Kritiker sich sehr minderwertig vorkommen müssen. Vielleicht haben sie Angst, dass ich beim Publikum ankommen könnte.
ÖSTERREICH: Verstehen Sie nicht die Sorgen von Müttern?
Buster: Probleme würde es nur geben, wenn der ORF bei der Vorstellung meiner Person Szenen aus meinen Porno-Filmen sendet. Ich finde, mein Engagement zeigt nur, dass wir gesellschaftlich in Zeiten leben, wo alles möglich ist.
ÖSTERREICH: Haben Sie es schon einmal bereut, ein Porno-Star zu sein, wenn Sie ständig wegen Ihrer Karriere angefeindet werden?
Buster: Das habe ich noch nie in meinem Leben bereut. Die einen mögen mich, die anderen hassen mich. Von jedem gemocht zu werden, wäre mir auch zu gefährlich.
ÖSTERREICH: Wenn Sie an Österreich denken, was fällt Ihnen da ein?
Buster: In erster Linie mein Mann, der aus Österreich stammt. Und dann die beiden Kabarettisten Grissemann und Stermann. Ich war schon einmal in ihrer Sendung Willkommen Österreich. Sie sind die Besten für mich im deutschsprachigen Raum. Sie sind besser als Harald Schmidt jemals war. Ich liebe diese Sendung.
ÖSTERREICH: Kann man als Ex-Porno-Star eine ganz normale Ehe führen?
Buster: Mein Mann ist wahnsinnig tolerant. Denn wir leben in einer offenen Ehe. Wir können beide nebeneinander ohne Eifersucht Partner haben. Unsere Ehe basiert auf dem Fundament von bester Freundschaft. So gibt es keinen Grund, der uns jemals auseinanderbringen könnte. Deswegen werden wir immer zusammenbleiben.
ÖSTERREICH: Wessen Vorschlag war das?
Buster: Ich hatte vor zwei Jahren das Problem, dass ich mit meinem Freund beim Spazierengehen oder beim Essen fotografiert wurde und die Fotos in der Bild-Zeitung veröffentlicht wurden. Das Schlimme war für ihn nicht meine Affäre, sondern sein Gesichtsverlust vor seinen Freunden. Damals hat mir mein Mann vorgeschlagen, dass wir eine offene Beziehung führen.
ÖSTERREICH: Kann eine Dolly Buster nicht treu sein?
Buster: Ich war auch sehr lange treu. Aber kein Mensch ist davor geschützt, sich nochmals zu verlieben. Ich bin davon überzeugt, dass man auch zwei Menschen lieben kann.
ÖSTERREICH: Sie leben in einer Dreiecksbeziehung. Wie funktioniert das?
Buster: Die Zeit mit meinen Männern teile ich einfach: Unter der Woche lebe ich mit meinem Mann zusammen und am Wochenende wohne ich bei Tim. Sonntagsabends kehre ich dann wieder glücklich zu meinem Mann zurück.
ÖSTERREICH: Ihr Freund ist um 15 Jahre jünger als Sie. Was schätzen Sie an jüngeren Männern?
Buster: Das ist reiner Zufall und hat nichts mit einem neuen Trend bei Frauen zu tun.
ÖSTERREICH: Welchen Stellenwert hat Sex in Ihrer Beziehung?
Buster: Sex ist für alle Menschen wichtig in der Beziehung. Am Anfang ist er besonders wichtig. Die Frage ist nur, wie lange hält das Anfangsgefühl. Es gibt Menschen, die behaupten, dass sie nach 30 Jahren noch immer tollen Sex mit ihrem Partner haben. Allein, ich kann es mir nicht vorstellen.
ÖSTERREICH: Warum können Sie sich das nicht vorstellen?
Buster: Wir brauchen gar nicht an 30 Jahre zu denken, schon nach zehn Jahren hat man keinen guten Sex mehr. Man kennt jeden Zentimeter des Partners und es ist die ewige Wiederholung. Man kann zwar versuchen, ein bisschen Abwechslung hineinzubringen, aber so viele Möglichkeiten gibt es da auch wieder nicht.
ÖSTERREICH: Gegen die Langeweile im Bett hilft Ihrer Ansicht nur der Partnerwechsel ...
Buster: Nein, dagegen hilft nur die Erkenntnis darüber. Da ist meine Lösung, die ich jetzt gefunden habe, wahrscheinlich die allerbeste. Auch wenn sie mich selbst anfangs überrascht hat. Ich muss mich nicht von meinem geliebten Mann trennen und ich kann trotzdem meinen Freund behalten, den ich auch sehr liebe. Das finde ich toll. Da hatte ich Glück.
ÖSTERREICH: Wenn Sie eine offene Beziehung führen, wären Sie auch bereit, mit Ihrem Tanzlehrer eine Affäre zu beginnen?
Buster: Aber ich habe doch schon zwei, das müsste doch reichen (lacht).
ÖSTERREICH: Können Sie tanzen?
Buster: Ich bin hoffnungslos untalentiert. Ich habe auch Platten aufgenommen und war katastrophal. Tanzen kann ich aber noch schlechter ...