Bei Gewinnspielen
Schleichwerbung bei „Wetten, dass ..?“
14.01.2013
Thomas Gottschalks Bruder soll von Audi und Daimler Chrysler kassiert haben.
Die Familienshow „Wetten, dass …?“ soll jahrelang Thomas Gottschalks Bruder Christoph als lukrative Einnahmequelle gedient haben. Wie der Spiegel berichtet soll es dabei um Schleichwerbung für die Autohersteller Audi und Daimler Chrysler gehen, die ihre Karossen immer wieder präsent in der TV-Show präsentieren durften. 1,25 Millionen Euro soll Daimler für die Kooperation gezahlt haben. Dafür sei genau ausgemacht worden, in welcher Form die Fahrzeuge in „Wetten, dass“ dem Millionenpublikum gezeigt werden durften.
"On-Air-Präsenz"
Dolce Media, deren Geschäftsführer Christoph Gottschalk war, organisierte unter anderem die Preise für die "Wetten, dass...?"-Gewinnspiele und soll im Lauf der Jahre Millionenbeträge für die öffentlichkeitswirksame Platzierung von Marken kassiert haben. Die Kernfrage, die der "Spiegel" aufwirft, ist, ob den Konzernen dabei Zusagen gemacht wurden, die in die redaktionelle Unabhängigkeit eingriffen. Das Magazin zitiert aus einem Vertrag mit der Autofirma Daimler-Chrysler, in dem nicht nur die Länge der "On-Air-Präsenz" der Fahrzeuge festgelegt wurde, sondern auch konkrete Regieanweisungen zur Anmoderation vereinbart wurden. Dabei handelt es sich um Schleichwerbung, die im deutschen ebenso wie im österreichischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen verboten ist.
Zeiter Fall
Das ist nicht der erste Skandal um Schleichwerbung bei "Wetten, dass", wie die Bild-Zeitung enthüllte. Bereits im Januar 2011 kam heraus, dass die Brauerei „Warsteiner“ von 2004 bis 2006 für nicht gekennzeichnete Werbung bei „Wetten, dass ..?“ zahlte. Bislang äußerten sich die Gottschalk-Brüder nicht zu den neuen Vorwürfen.
Video: Gottschalks Abschiedsrede