Heinzls berufliche Zukunft beim ORF dürfte trotz Sidos Comeback wackeln.
Die Amnestie über den in Ungnade gefallenen Juror der "Großen Chance" dürfte auf Dominic Heinzls berufliche Zukunft keine Auswirkungen haben. Eine Fortsetzung der Society-Sendung "Chili" oder Spezialsendungen etwa zum Opernball oder anlässlich des Song Contests sei auch nach der Rehabilitation der beiden Streithähne durch den ORF nicht geplant.
Dass Heinzls Vertrag nicht verlängert wurde, stand laut ORF-Kommunikationschef Martin Biedermann "in keinen Zusammenhang mit dem Sido-Konflikt. Da ändert auch dessen Rückkehr nichts." Die Entscheidung sei aus programmstrategischen und budgetären Überlegungen gefallen, die nun nicht zurückgenommen würden".
Zechner hebt Sozialprojekte hervor
ORF-TV-Direktorin Kathrin Zechner war indes in einer Aussendung bemüht, nicht den Anschein zu erwecken, der ORF könne aus welchen Überlegungen auch immer Gewalt goutieren. Sie kritisierte auch die öffentliche Darstellung von Sido und Heinzl und betonte vielmehr deren mildtätige Charaktere. Sowohl Sido als auch Heinzl würden abseits der Kameras in Sozialprojekten tätig sein und sich in den Dienst hilfsbedürftiger Menschen stellen. "Schon allein diese Tatsache zeigt, dass den beiden die mediale Verknappung als Kontrahenten nicht gerecht wird."
Privatfehde auf öffentlicher Bühne
Nach der Prügelaffäre am 19. Oktober ging es in der Causa Sido versus Heinzl Schlag auf Schlag. Der ORF beendete seine Zusammenarbeit mit dem Rapper und gab auch die Nichtverlängerung von Heinzls Vertrag bekannt. Der Kaufmännische Direktor des ORF, Richard Grasl, sagte in einem Zeitungsinterview: "Diese Privatfehde auf öffentlicher Bühne und auf dem Rücken des ORF muss für beide Beteiligten Konsequenzen haben!" Es folgte ein ungeheures mediales Getöse, kaum ein Medium, das sich dieser Affäre entziehen konnte. Sido warf Heinzl "Schauspielerei" vor und Heinzl fühlte sich öffentlich gemobbt.
Zuseherschwund
Währenddessen suchte der ORF händeringend nach Ersatz für sein polarisierendes Zugpferd. Als Ersatz für Sido wurde die aus dem Kabarettformat "Wir sind Kaiser" bekannte Kunstfigur Obersthofmeister Seyffenstein (Rudi Roubinek) entsendet, was in der medialen Berichterstattung großteils zu heftigen Verrissen führte. Auch die Zuseher blieben mit 707.000 hinter denen der Vorwoche mit Sido zurück.
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© Schhöggl Media
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