Song Contest

Baku bereitet sich auf Song Contest vor

10.01.2012

Autoritäre Führung des Landes will sich von der besten Seite zeigen.

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© ORF/Milenko Badzic
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Ein Land putzt sich heraus: Für Aserbaidschan wird die Ausrichtung des Eurovision Song Contest 2012 die wohl größte internationale Veranstaltung in der jüngeren Geschichte. Das Innenministerium der Kaukasus-Republik hat den Polizisten schon Englischkurse verordnet, um die ausländischen Gäste vorbildlich schützen zu können, wie es ein Sprecher des Innenministeriums erklärt hat. Die Beamten sollen die öffentliche Ordnung garantieren, den Besuchern aber auch Kultur und Geschichte nahe bringen.

Liebenswürdige Seiten des Landes
Tatsächlich hat die an Öl und Gas reiche Republik viele liebenswürdige Seiten. Dazu gehört in der Hauptstadt Baku die Mischung aus einer orientalischen Altstadt und Prachtbauten aus der Zeit des ersten Ölbooms. Aserbaidschan ist mit schöner Natur gesegnet. Viele der rund neun Millionen Aserbaidschaner haben sich am Rande Europas eine gewisse ländliche Arglosigkeit bewahrt. Freunde opulenter Fleischgerichte und vorzüglich gebrannter Spirituosen werden eine Reise in das Land auf jeden Fall genießen können.

Die Kehrseite der Medaille
Die Polizei ging im vergangenen Jahr auch brutal gegen Demonstranten vor, die gegen das Regime demonstrierten. "Wer in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku laut Freiheit ruft, riskiert bis zu zehn Tage Gefängnis", kritisierte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. "Das Gastland des Eurovision Song Contest 2012 versucht, jede kritische Stimme zum Schweigen zu bringen", erklärte Tim Schröder, Südkaukasus-Experte der Organisation. "Auch 20 Jahre Unabhängigkeit, wirtschaftlicher Wohlstand und relative Stabilität haben nicht dazu geführt, dass die Regierung in Aserbaidschan ihren Bürgern grundlegende Rechte und Freiheiten gewährt."

Song Contest als Chance
Der Eurovision Song Contest sei eine "gute Chance", um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Der Menschenrechtsbeauftragten der deutschen Bundesregierung, Markus Löning übt jedoch herbe Kritik am Spektakel: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Lieder trällern kann, während ein paar Kilometer weiter Leute ohne Grund im Gefängnis sitzen."









 
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