Oberösterreicherin schaffte es beim deutschen Vorentscheid auf Platz 4.
Saint Lu hat derzeit einen Lauf: Die gebürtige Oberösterreicherin schaffte es am gestrigen Donnerstagabend (14. Februar) unter zwölf Bewerbern für den Eurovision Song Contest beim deutschen Vorentscheid in Hannover auf den respektablen 4. Platz. Mit ihrer souligen Nummer "Craving" fand sich die 28-Jährige damit direkt hinter den drei bekanntesten Bands des Teilnehmerfeldes. Und darüber hinaus erscheint am 15. Februar ihr neues, programmatisch betiteltes Album "Saint Lu 2", auf dem sich auch die Nummer "Craving" findet.
© ORF/Milenko Badzic
Natália Kelly
© ORF/Milenko Badzic
Falco Luneau
© ORF/Milenko Badzic
Elij
© ORF/Milenko Badzic
Yela
© ORF/Milenko Badzic
The Bandaloop
Oberösterreicherin zog es nach Deutschland
Geboren wurde Saint Lu unter dem prosaischen bürgerlichen Namen Luise Gruber in einem Dorf bei Wels. Nach ersten Gehversuchen in den USA trat sie bei der ORF-Castingshow "Starmania" an, landete allerdings nur auf Platz 10. Seit 2007 ist die Sängerin Wahlberlinerin und macht mit ihrer markant-rauchigen Stimme, die an Amy Winehouse gemahnt, ihren Weg. Mit der APA sprach die Künstlerin nach der Song-Contest-Show über Jungs in High-Heels, darüber, ob sie Österreich die Daumen beim Song Contest drückt, und ihre Meinung zum deutschen Siegerlied der Gruppe Cascada.
APA: Ich gratuliere zum 4. Platz. Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis?
Saint Lu: Ich bin superzufrieden. Ich bin ja noch ein junges Küken und unbekannt. Und dann auf dem 4. Platz nach den sehr bekannten Bands zu landen, ist schon cool.
APA: Beim Radiovoting sind Sie mit 0 Punkten auf dem letzten Platz gelandet, die Zuschauer sahen sie auf Platz 4, die Jury gar auf Platz 2. Haben Sie dafür eine Erklärung?
Saint Lu: Das Radiovoting ist ja über Internet passiert, und da haben hauptsächlich Fans abgestimmt. Und von meinen Fans weiß ich, dass sie nicht per se die Voter sind. Ich glaube aber auch, dass die Macher dieses System fürs nächste Jahr nochmals überarbeiten werden - da waren sich eigentlich alle einig.
APA: Sie haben eine sehr reduzierte Performance im schlichten Outfit hingelegt. War eine Hochsteckfrisur gar kein Thema?
Saint Lu: Nein, oh Gott! Ich wollte da hingehen wie auf jeden meiner Liveauftritte. Ich wollte nicht, nur weil wir in einer großen Show auftreten, Sachen machen, die ich sonst nicht täte. Meine Band, ich und unsere Musik, wir wirken auch ohne Glitzer-High-Heels - außerdem wollten die meine Jungs nicht anziehen, das war ein Problem (lacht).
APA: Haben Sie den österreichischen Entscheid im Vorfeld verfolgt, der ja heute, Freitagabend, über die Bühne geht?
Saint Lu: Wenn ich ehrlich bin, nein. Ich habe auch die deutschen Songs vorher nicht gehört, um ganz unbelastet ohne Vorurteile in die Show zu gehen. Außerdem hatten wir mit dem neuen Album "Saint Lu 2" noch viel zu tun.
APA: Schauen Sie sich nun dennoch den Song Contest an?
Saint Lu: Normalerweise schaue ich ihn mir immer mit dem Kommentar von Stermann und Grissemann an - das ist herrlich.
APA: Halten Sie dann die Daumen für Deutschland oder für Österreich?
Saint Lu: Wenn es Österreich ins Finale schafft, dann für Österreich. Aber ich höre mir lieber die Songs an und halte dann zum besten. Und ich weiß nicht, ob Cascada jetzt für mich der beste Song ist. Eher nicht.
Hier ein kleiner Vorgeschmack auf die Kanidaten aus Österreich
The Bandaloop - Back to Fantasy (Text/Musik: Barca Baxant & Justin Case)
Elija - Give Me A Sign (Text/Musik: Elija)
Natália Kelly - Shine (Text: Andreas Grass, Nikola Paryla, Natalia Kelly / Musik: Andreas Grass, Nikola Paryla, Alexander Kahr)
Yela - Feels Like Home (Text/Musik: Daniela Bauer, Lukas Hillebrand, Alexander Pohn)
Falco Luneau - Rise above the Night (Text/Musik: Falco Luneau, Tony Cornelissen)