Drehbuch wegen Wendungen im Fall mehrmals umgeschrieben.
Der Fall Dominique Strauss-Kahn
hat die Autoren der US-Fernsehserie "Law and Order: Special Victims Unit" inspiriert. Am Mittwoch startete im Fernsehsender NBC eine neue Staffel der Serie mit einer Folge, in der laut vorab gezeigten Auszügen ein Diplomat beschuldigt wird, eine sudanesische Hotelangestellte sexuell belästigt zu haben.
"Frei erfunden"
Demnach kommen jedoch Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Zimmermädchens auf - wie im Fall des früheren Chefs des Internationalen Währungsfonds (IWF). Während "DSK" vor seiner Festnahme als aussichtsreichster Anwärter auf die Präsidentschaftskandidatur der französischen Sozialisten galt, wird der Diplomat im Film als künftiger italienischer Regierungschef gehandelt. "Ein anderer DSK" sagt einer der "Law and Order"-Polizisten, nachdem der von Schauspieler Franco Nero dargestellte Diplomat aus einem Flugzeug geholt wurde, mit dem er New York verlassen wollte. Strauss-Kahn war in einem Flugzeug festgenommen worden, mit dem er von New York nach Europa fliegen wollte. Der Inhalt der Folge sei frei erfunden, betonten die Produzenten.
Schwierigkeiten
Einer der Drehbuchautoren von "Law and Order" verwies auf die Schwierigkeiten beim Verfassen der Geschichte, weil es im echten DSK-Fall mehrere Wendungen gab. Die Arbeit am Drehbuch sei irgendwann "ziemlich nervig" gewesen", sagte Warren Leigh der Zeitung "New York Post". Der ganze ursprüngliche Text habe umgeschrieben werden müssen. Die zum Teil auch in Deutschland laufenden "Law and Order"-Serien sind häufig an aktuelle Ereignisse angelehnt.
Die US-Justiz hatte ihr Strafverfahren gegen Strauss-Kahn wegen versuchter Vergewaltigung eingestellt, weil Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Hotelangestellten aufgekommen waren.