TV-Eklat: Für die TV-Sendung gab es Drehbücher statt echtem Alltag.
Quengelnde Kinder, überforderte Eltern und immer wieder Strafen, Beschimpfungen, Schläge: Seit Start 2004 stand Die Super Nanny im Kreuzfeuer der Kritik. Auf der anderen Seite entwickelte sich Katia Saalfrank (40) zum Zuschauer-Hit mit sechs Millionen Sehern in Deutschland und 200.000 in Österreich.
Doch seit Ende letzter Woche ist die Sendung Geschichte. In einem E-Mail an die RTL-Verantwortlichen zog Saalfrank einen Schlussstrich: „Ich stehe nicht mehr zur Verfügung.“ Es würde zu stark in ihre Arbeit eingegriffen, beklagte sie. RTL habe „pädagogische Inhalte in den Hintergrund gedrängt“ (ÖSTERREICH berichtete).
Jahrelanger Streit
Während RTL Saalfranks Anschuldigungen zurückweist und das Aus nach sieben Jahren und 145 Folgen mit sinkenden Quoten begründet, werden neue Details zum Streit bekannt.
So soll es hinter den Kulissen seit Langem gekracht haben. Saalfrank habe sich, so Bild, immer wieder über vorgegebene Drehbücher beschwert. Dazu schaltete 2007 eine 15-Jährige einen Anwalt ein. Ihr Vorwurf: „Viele Szenen waren gestellt!“ Ein Jahr später musste RTL wegen „Verletzung der Menschenwürde“ zweimal 15.000 Euro Bußgeld zahlen.
Mutter schlägt Kind
Der letzte Eklat im September 2011, als eine 25-Jährige vor laufender Kamera ihr Kind schlug. Saalfrank selbst soll auf einen Drehabbruch gedrängt und das Jugendamt eingeschaltet haben. Gesendet wurden die Szenen trotzdem.