Baku-Show
So irre wird der Song Contest
20.05.2012
Erotik-Show für Baku: "Woki mit deim Popo" - Und das an der Strip-Stange.
Wir fahren im voll klimatisierten Luxusbus, vor uns eine Polizeieskorte mit einschüchternden Lautsprecherdurchsagen, aber auch Prachtalleen voll mit Gucci, Prada, Bang & Olufsen. Tausende Springbrunnen und winkende Menschen. Dahinter - für uns sollte das eigentlich nicht ersichtlich sein - das Elend: zerfallende Häuser, Wellblechhütten, an jeder Ecke mindestens 20 Polizisten. ÖSTERREICH mit den Pop(o)-Helden Trackshittaz auf Baku-Trip.
Freak-Show
Es wird der irrste Song Contest aller Zeiten. Hier eine unwirtliche Stadt der Extreme, dort 42 Musik-Freaks: Russland schickt sechs Omas in udmurtischer Tracht, England mit Pop-Crooner Engelbert Humperdinck (76!) den ältesten Teilnehmer aller Zeiten. Irland lässt -wieder -die verhaltensauffälligen Zwillinge Jedward antreten, Holland die Indianerbraut Joan Franka. Wir setzen auf die Pop-Proleten Trackshittaz.
Sex-Show
Mit ihrem Hit-Aufreger Woki mit deim Popo und heißer Striptease-Stangen-Show gelten sie schon jetzt als Erotik-Aufreger des Song Contest. Schon nach der ersten Probe wurden Sexismus-Vorwürfe laut. Am Dienstag (22.5.) steigt das erste Halbfinale (mit Österreich), am Donnerstag (24.5.) qualifizieren sich zehn weitere Pop-Aufreger, und am Samstag (26.5.) gibt's dann die große Show für über 120 Millionen TV-Zuseher. Bei den Wettquoten liegen wir auf Platz 16.
Kein Strom für Baku
Austria: Sex Points. Gerade im erzkonservativen, islamischen Aserbaidschan könnte das kräftig in die (Leder-) Hose gehen: ein Einparteienstaat, Platz 152 der Pressefreiheitsliste (noch hinter Afghanistan) und große Schwulen-Feindlichkeit. In Summe kostet der Song Contest das Pop-Entwicklungsland eine Milliarde Dollar! Innerhalb von nur sieben Monaten wurde dafür die 6,5 Millionen Euro teure "Crystal Hall" errichtet. Ein Protz-Tempel mit Platz für 23.500 Besucher. Staatspräsident İlham Aliyev befahl, dass die Halle die ganze Nacht über beleuchtet sein muss. Notfalls wird dafür den 2,1 Millionen Einwohnern Bakus einfach der Strom abgedreht.
Hier ein Clip zu den ersten Proben in Baku