TV-Kritik von Karl Löbl

SOKO Kitz: Eher Trauerarbeit als Ermittlungen

06.04.2012


SOKO Kitzbühel: Und nichts war wie zuvor.

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© ORF / BEO-Film
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Damals, vor 18 Jahren, ließ man Karin Kofler glauben, ihre Mutter sei bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Die Wahrheit war grausamer. Und mit einer Rückblende auf diese Wahrheit beginnt der Krimi. Überfall auf einen Geldtransporter, Schüsse fallen, Karins Mutter quert die Straße und wird als Unbeteiligte getroffen. Jetzt wird Kommissarin Karin Kofler mit dem alten Fall konfrontiert. Die Lösung gelingt nur, indem alte seelische Verletzungen, die kaum vernarbt sind, gleichsam Schicht um Schicht freigelegt werden.

Ein gutes Buch rechtfertigt, dass diese 150. Folge der erfolgreichen Serie in Spielfilmlänge produziert werden durfte. Dass die Psychologie humaner Trauerarbeit dabei fast wichtiger genommen wurde als kriminalistische Ermittlungen, trug zur Qualität bei.

Kristina Sprenger, seit Beginn (November 2001) als Karin Kofler dabei, kann in dieser Folge Betroffenheit, Mitgefühl, Anteilnahme glaubhaft machen und damit berühren. Neben ihren Kollegen (Jakob Seeböck als Lukas Roither, Ferry Öllinger als Kroisleitner) ist Heinz Marecek als väterlicher Restaurantchef wieder liebenswert traditionsbewusst. Die junge Tanja Raunig agiert als Tanja Pfeiler expressiv in einer wichtigen Nebenrolle. Und in einer Hauptrolle, wie immer, die Landschaft von Kitz.


 
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