"Merkwürdig": Münchner "Tatort"-Kommissar kritisiert Kollegen.
Der Schauspieler und Münchner "Tatort"-Kommissar Udo Wachtveitl (55) findet den Hamburger "Tatort" mit Til Schweiger (50) merkwürdig. "Es sind nicht meine Lieblings-'Tatorte' und ich finde es komisch, Bruce Willis sein zu wollen", sagte Wachtveitl, der als Kommissar Franz Leitmayr einer der dienstältesten "Tatort"-Ermittler ist, im "Focus Online"-Interview.
"Wenigstens Ambition"
"Sich amerikanische Vorbilder zu nehmen, halte ich bei so einer urdeutschen Produktion wie dem 'Tatort' für eine merkwürdige Idee." Die Häme, die Schweiger teilweise entgegenschlage, habe dieser aber nicht verdient. Bei ihm sei "wenigstens eine Ambition zu spüren, es ist irgendetwas Besonderes versucht worden".
Wachtveitl warnte bei "Focus Online" grundsätzlich davor, die Marke "Tatort" auszuhöhlen. "Bei manchen "Tatorten" merkt man einfach, dass immer weniger Budget und Drehzeit vorhanden ist, dass man mit immer weniger Sorgfalt arbeitet." Er halte dies für die völlig falsche Entscheidung der Sender. "Der 'Tatort' ist etwas Einmaliges auf der Welt. Und ich finde, so ein Rennpferd muss man pflegen und darf es nicht als Ackergaul einsetzen, der den Karren durch jedes Quotentief zieht."
Der jüngste Münchner "Tatort" mit dem Titel "Der Wüstensohn" schaffte es mit den Ermittlern Leitmayr und Batic (Miroslav Nemec) am Sonntag in Deutschland auf fast zehn Millionen und in Österreich auf 719.000 Zuschauer. Die ersten beiden actionreichen Schweiger-"Tatorte" waren 2013 und 2014 jeweils im März zu sehen. Sie gehörten mit 12,6 Millionen und 10,1 Millionen Zuschauern in Deutschland zu den quotenstärksten der ARD-Krimireihe.
© ORF/ARD/Marion von der Mehden
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