Sauberfrau
Veronica Ferres: Die neue Diva
12.12.2008
Als knallharte Mutter in „Die Patin“ kämpft sich Veronica Ferres durch drei TV-Teile. Privat startet sie nach der Trennung von Martin Krug neu durch.
Vorbei die Zeiten, als sie noch als dralle, dumme Blondine in Schtonk den Männern die Sinne verwirrte. Vorbei die Zeiten, als sie das sexy Anhängsel des Regie-Stars Helmut Dietl mimte. Und seit zwei Wochen ist auch die Zeit vorbei, als bestes Pferdchen im Stall ihres Managers und Ehemannes Martin Krug (50). Nach siebeneinhalb Jahren Ehe verkündet Veronica Ferres (43): „Wir haben keine Zukunft mehr.“ Die TV-Diva hat sich freigespielt und startet in eine neue – private wie berufliche – Zukunft.
Action mit Ferres
Seit einigen Jahren sorgt „die Ferres“ ganz
alleine für Top-Quoten im Fernsehen. Mit anspruchsvollen Filmen wie Neger,
Neger, Schornsteinfeger (8,56 Millionen Zuseher in Deutschland) oder als Die
Frau vom Checkpoint-Charlie (9,2 Millionen) spielte sie sich in die
oberste, deutsche Film-Elite.
Am Sonntag, Montag und Mittwoch (14., 15. und 17.12.) kratzt Veronica Ferres wohl auch in Österreich an der Millionen-Zuseher-Grenze. Als Super-Mama Katharina Almenda schießt, liebt und weint sie sich im TV-Dreiteiler Die Patin von München bis Paris und versucht dabei das Doppelleben ihres Mannes, der wegen Verbindungen zur Mafia verhaftet wird, unter Lebensgefahr zu entschlüsseln.
Sechs Monate lang wurde mit einer internationalen Film-Crew gedreht. „Es war eine Herausforderung, die mich nicht nur beruflich bereichert hat“, so Ferres über das Mega-Projekt im Interview (siehe unten).
Ehe am Ende
Die Distanz durch viele Auslands-Drehs soll auch
ihre Ehe mit Martin Krug zum Scheitern gebracht haben. Am 24. November dann
der Paukenschlag: „Wir sind kein Ehepaar mehr“, ließen die beiden offiziell
verkünden. Bis zuletzt galten Ferres und Klug doch als das Vorzeige-Pärchen
der deutschen Society. 2000 hatte sich die Aktrice in den Charmeur verliebt,
im Mai 2001 – bereits mit Tochter Lilly (heute 7) schwanger – im Salzburger
Schloss Mirabell geheiratet. Fünf Jahre hielt, laut Insiderin aus München,
das Glück. Dann erstarrte Ferres’ Lächeln immer mehr. Die Ehe wurde zur
Show. „Bereits Mitte 2007 wandelten sich Veronica Ferres und Martin Krug vom
liebenden Ehepaar zum kalkulierenden Geschäftscouple“, so erzählt man sich
in München.
Business statt Beziehung
Manager-Ehemann Martin Krug
konzentrierte sich mehr darauf, die „Marke Ferres“, wie er es selbst gerne
nannte, „zu pushen“ – doch vergaß dabei auf Veronica. Seine Firma Krug
Mediapool mit Sitz am noblen Münchener Odeonplatz vermarktete die
TV-Diva wie ein Produkt, verkaufte sie für Werbespots (Adler,
Diadermine etc.), bestimmte ihr Image – und verhandelte die Gagen.
In den letzten sieben Jahren entstanden mehr als zwanzig Fernsehfilme und Ferres bekam vom Bambi über die Goldene Kamera bis zum Bayerischen Verdienstorden jede Trophäe, die Deutschland zu vergeben hat.
Das private Glück blieb dabei auf der Strecke. Bereits im September 2007 ließ Ferres in einem Interview mit der Münchner Abendzeitung durchblicken, wie es um sie stand. Auf die Frage, wer sie bei Turbulenzen auffängt, antwortete Ferres: „Ich mich selber!“
Kämpferin
So hat sie es immer schon gemacht. Denn die
Tochter eines Kartoffel-Händlers, die als Teenager unter Bulimie und
Fresssucht litt, ist auch abseits der Kamera eine Kämpferin. „Ich war voller
Komplexe und Selbstzweifel. Ich fühlte mich nicht liebenswert, hasste mich
wegen meiner furchtbaren Nase und fürchtete immer, dummes Zeug zu reden –
was ich dann auch tat.“
1999 war ihr härtestes Jahr. Sie trennte sich nach neun Jahren von Regisseur Helmut Dietl und fiel in eine tiefe Krise. „Ich dachte, ich überlebe das nicht!“ Ihre Mutter starb im selben Jahr, dazu fiel sie nach einer Meningitis und Enzephalitis zehn Tage ins Koma und musste wieder sprechen und gehen lernen. In ihren schwersten Stunden trat Martin Krug in ihr Leben – und der Imagewandel begann.
Superweib als Sauberfrau
Der einstige Männertraum – selbst
Michael Douglas war hinter ihr her – ließ sich auf keine künstlerische
Provokation mehr ein. „Wegen meiner Tochter Lilly werde ich keine
Nacktszenen mehr spielen!“
Hübsch ausgeleuchtet, mit strahlend weißer Bluse, lächelte sie stattdessen von Plakaten und aus dem TV. Dazu gründete Ferres mit ihrem Mann die Organisation PowerChild, die missbrauchten Kindern hilft. Die Gutmensch-Frau wurde ihre neue, bestens bezahlte Rolle.
Ohne Drehpause
Das wird auch so bleiben, denn mit (Noch-)Ehemann
Krug will Ferres weiter ein berufliches Duo bilden. Derzeit steht sie für
den Öko-Thriller Der Gesang der Wale in Südafrika vor der
Kamera. Anfang 2009 drehen sie mit ihrer Film-Firma Bella Vita die
Verfilmung von Amelie Frieds Bestseller Rosannas Tochter.
Darin wird Ferres wieder eine starke Frau mimen. So wie gerade im echten Leben. Nur ab jetzt führt sie Regie.
Interview: "Diese Rolle hat mich verändert"
TV-AUSTRIA: Im TV-Dreiteiler Die Patin spielen Sie nicht zum
ersten Mal eine sehr starke Frau – was war dieses Mal anders?
TV-AUSTRIA: Die Figur muss ganz alleine, gegen das Gesetz
handeln. Können Sie diese Entschlossenheit nachvollziehen?
TV-AUSTRIA: Die Film-Crew war sehr international besetzt. Wie
war die Zusammenarbeit? |
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