Der smarte Rocker im ÖSTERREICH-Talk über sein neues Album und sein Leben nach dem Alkohol.
ÖSTERREICH: Nächsten Freitag kommt Ihre neue CD. Was darf man davon erwarten?
Marco Wanda: Ich glaube, es ist so eine Art Best-of. Alles, was wir jemals gemacht haben, läuft auf dieser Platte zusammen und bildet so etwas wie definitive Wanda-DNA.
ÖSTERREICH: Auf der CD sind wieder Alk, Liebe und Tod die Grundthemen …
Wanda: Ich frage mich seit Jahren, worum es eigentlich geht. Manchmal hab ich das Gefühl, das alles ist nur so ein literarischer Kosmos, der ständig aus sich selbst schöpft und sich mit einem unglaublichen Schabernack und Freude auf sich selbst bezieht.
ÖSTERREICH: Die CD heißt „Wanda“. Weil Ihnen kein anderer Titel eingefallen ist?
Wanda: Irgendwie soll uns der Titel selbst daran erinnern, herauszufinden, was wir als Wanda eigentlich sagen wollen in der Zukunft. Wir haben in der Pandemie sehr viel darüber geredet, wie das hier weitergehen soll, haben eine Psychohygiene betrieben zwei Jahre lang.
ÖSTERREICH: Die Pandemie hat Ihnen somit durchaus gutgetan. Auch den Songs?
Wanda: Die Musik kommt immer von allein. Viel wichtiger ist, wie man zwischenmenschlich miteinander umgeht. Wir führen sehr viele Dialoge, sind noch enger zusammengewachsen.
ÖSTERREICH: „Eine Gang“ also, so wie Sie ja auch auf der CD singen ...
Wanda: Das ist wie eine Stadion-Hymne für die Beisln! Eigentlich war das ein Fragment eines Musicals und ist einer unserer ältesten Songs.
ÖSTERREICH: Sie singen da auch: „Nix, was wir tun, wird je zur Legende werden“. Das ist doch reine Koketterie, oder?
Wanda: Vielleicht mittlerweile, aber jahrelang habe ich eigentlich in der Annahme gelebt, dass morgen alles vorbei ist.
ÖSTERREICH: Sie sprechen immer vom gerade noch Überleben. Wie schlimm war das und was war da so schlimm?
Wanda: Es ist sehr schwer, in diesen alten Wunden zu wühlen. Aber es ging einfach zu schnell. Es gab nie wirklich eine Pause und nie so etwas wie ein Mentoring. Die große Sanierungsarbeit dieser Band war eigentlich, dass jeder für sich mal an seinem eigenen Leben gearbeitet hat.
ÖSTERREICH: Das haben Sie wie gemacht?
Wanda: Therapie, weniger saufen, sehr viel Sport.
ÖSTERREICH: Erleben Sie selbst die Konzerte nüchtern auch besser?
Wanda: Absolut. Es ist viel mehr Musik machen und ich nehme einfach mal wahr, was da passiert, und da passieren unglaubliche Dinge. Wenn man die Leute mal sieht. Die habe ich ja jahrelang immer nur doppelt oder gar nicht gesehen.