John Lennon bleibt fast 40 Jahre nach seinem Tod unvergessen: Der „Beatles“-Mitbegründer prägte nicht nur die erfolgreichste Band aller Zeiten, sondern die gesamte Musikwelt.
Mit nur 40 Jahren fiel der britische Künstler und Songwriter, der mit seiner Frau Yoko Ono in den 70er-Jahren zu einer Friedensikone wurde, einem Attentat zum Opfer. Heute hätte er seinen 80. Geburtstag gefeiert.
Frühe Jahre und The Quarrymen
Am 9.Oktober 1940 erblickte John Winston Lennon in Liverpool das Licht der Welt. Der Sohn eines Matrosen wuchs bei seiner Tante auf und besuchte die „Quarry Bank High School“, wo er schon früh musikalisches und schriftstellerisches Talent zeigte. Mit 16 Jahren gründete Lennon die nach seiner Schule benannte Band „The Quarrymen“, in die in den Folgejahren Paul McCartney, George Harrison, Bassist Stuart Sutcliffe und Schlagzeuger Pete Best aufgenommen wurden.
Die Beatles
Ab August 1960 nannten sich die jungen Musiker aus Liverpool „The Beatles“ – der Rest ist Musikgeschichte: Nachdem die Gruppe in Hamburger Clubs ihr Können perfektionierte, veröffentlichte sie die von Lennon und McCartney geschriebenen Singles „Love Me Do“ und „Please Please Me“, die erste Chart-Erfolge einfuhren. Die britische Band, deren endgültige Besetzung 1962 durch Ringo Starr komplettiert wurde, erreichte bald internationale Aufmerksamkeit und mit „I Want to Hold Your Hand“ auch Ruhm in den USA.
„We’re more popular than Jesus now“: Die „Beatlemania“
Da brach ein Hype aus, wie ihn die Musikwelt noch nie gesehen hatte: Kreischende Jugendliche belagerten Hotels und Konzerthallen, warfen mit Blumen und Stofftieren und suchten um jeden Preis die Nähe zu ihren Idolen, die mittlerweile im einheitlichen Pilzkopf-Look tourten. In einem amerikanischen Zeitungsinterview sagte John Lennon 1966: „We’re more popular than Jesus now“ (Wir sind beliebter als Jesus) – Eine Aussage, die die Manie um die erfolgreichste Band aller Zeiten widerspiegelt, aber auch für Furore und Entrüstung sorgte: Bis zur offiziellen Vergebung durch den Vatikan sollte es über 40 Jahre dauern.
Höhepunkte und Tiefschläge
Nach einer Indienreise und Experimenten mit der psychodelischen Droge LSD entstand zunächst das Album „Rubber Soul“, mit dem die Beatles erstmals das Pop-Territorium verließen. In den Folgejahren produzierte das Songwriter-Duo Lennon/McCartney immer mehr freiere, künstlerische Musikstücke wie „Strawberry Fields Forever“, „Lucy in the Sky with Diamonds“ und „A Day in the Life“. Auch „All You Need Is Love“ wurde zum Hit. Die Höhenflüge in der Öffentlichkeit wurden von persönlichen Tragödien überschattet: Nachdem Lennon bereits seine Mutter und seinen ehemaligen Bandkollegen Stuart Sutcliffe verloren hatte, musste er 1967 den plötzlichen Tod seines Freundes und Managers Brian Epstein verkraften. 1968 folgte die Scheidung von Lennons erster Ehefrau Cynthia, der das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn Julian zugesprochen wurde.
Yoko Ono
Das Ende der Beatles und Solokarriere
John Lennon konnte mit mehreren Soloprojekten an seinen Erfolg mit den Beatles anknüpfen: Zu seinen größten Hits zählen „Imagine“, „Woman“ und die Single „Happy Xmas“, die zu einem der bekanntesten und beliebtesten Weihnachtsliedern avancierte. Nach einem kurzzeitigen Rückzug aus der Öffentlichkeit arbeitete Lennon in den späten Siebzigern an einem musikalischen Comeback. Im November 1980 erschien das mit Yoko Ono aufgenommene Album "Double Fantasy", für das eine internationale Tour geplant wurde. Auch über Aufnahmen mit Ex-Beatles-Kollege Ringo Starr waren im Gespräch.