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4 von 10 Kindern tragen zu kleine Schuhe

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Studie: Füße von 9.245 Drei- bis Sechsjährigen wurden gemessen.

Vier von zehn Kindern im Burgenland tragen zu kurze Straßenschuhe, bei 59,4 Prozent sind sogar die Hausschuhe zu klein. Das hat eine Studie des Forschungsteams "Kinderfüße-Kinderschuhe" in Zusammenarbeit mit der Burgenländischen Gebietskrankenkasse (BGKK) ergeben, die in Eisenstadt präsentiert wurde.

Größen falsch angegeben

Im Frühjahr und im Sommer hatten Kindergartenpädagoginnen die Füße von 9.245 Kindern gemessen, die eine Betreuungseinrichtung besuchten. "Mädchen tragen deutlich häufiger zu kurze Straßen- und Hausschuhe", erläuterte Wieland Kinz vom Forschungsteam die Ergebnisse. Mehr als 90 Prozent der Größen seien zudem falsch angegeben. "Interessanterweise sind die Kinderschuhe immer kürzer, nie länger", so Kinz. Der Grund dafür dürfte ein technischer sein: "Der Schritt der Qualitätskontrolle wird bis dato nicht durchgeführt." Weltweit gebe es in etwa vier Systeme, die im Schuhhandel angewendet werden, jedoch keine gesetzlich bindende Norm.

Wir haben knapp 10.000 Kinder, die in einer definierten Region in einem bestimmten Altersbereich gemessen wurden. Das ist einzigartig", so Kinz. Im Rahmen des Projekts entstand ein kleiner Papierstreifen mit der Bezeichnung "plus12fit". Damit können die Füße und die Innenlänge der Schuhe gemessen werden. Als Partner beteiligten sich auch das Kindergartenreferat der Landesregierung und die Wirtschaftskammer.

Gesunde Entwicklung
Bei den Messungen wurden fast 95 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen im Burgenland erfasst, so die emeritierte Universitätsprofessorin Elisabeth Groll-Knapp. Schon bisherige Studien hätten gezeigt, dass - im Hinblick auf den Einfluss von zu kleinen Schuhen - nur mehr rund 24 Prozent aller Kinder gesund entwickelte Füße hätten. "Es besteht eine enge Korrelation zwischen zu kurzen Schuhen und den Veränderungen der Kinderfüße, im Speziellen des Großzehenwinkels", erläuterte Groll-Knapp. Mit der Zeit drehe sich die Großzehe ein, was oft Operationen notwendig mache.

"Ein großer Punkt, warum die Kinder zu kleine Schuhe tragen, ist der, dass die Schuhe einfach nicht richtig ausgewiesen sind", so Groll-Knapp: "Das ist ein großes Problem, weil die Eltern orientieren sich immer wieder an der Schuhgröße." Versuche, über den Handel eine Verbesserung bei den Größenangaben zu erreichen, funktionierten kaum. Deshalb müsse man bei der Information der Eltern und in den Schulen ansetzen. Dies geschehe sowohl schriftlich als auch praktisch mit Messtagen.

Schuhkauf mit Schablone
Eltern können sich mit einer selbstgezeichneten Schablone bei der Suche nach der richtigen Größe behelfen: Die Umrisse des Kinderfußes auf ein Stück Karton aufzeichnen, vorne zwölf bis maximal 17 Millimeter dazu geben und ausschneiden. Passt die Schablone in den Schuh, ist er groß genug. In den ersten zwei bis drei Lebensjahren durchwächst ein Kinderfuß drei Schuhgrößen in einem Jahr, danach ein bis zwei Größen jährlich.

Worauf Sie beim Kauf achten sollten
Gute Kinderschuhe zeichnen sich durch rutschfeste Sohlen, gute Polsterung sowie atmungsaktive Materialien wie Leder und Textil aus. Der gute Halt im Schuh steht und fällt mit dem Verschluss. Bewährt haben sich Klettverschlüsse. Eine Schnürung hat den Nachteil, dass offene Schuhbänder zur Stolperfalle werden. Mit einem Zipp ist nach Ansicht von Experten eine ausreichende Fixierung des Sprunggelenks nicht gegeben.

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