Stiftung Warentest warnt: Großteil der Spielzeuge mit Schadstoffen belastet.
Gefahr im Kinderzimmer: Mehr als 80 Prozent von durch die deutsche Stiftung Warentest geprüften Spielzeugen sind mit gesundheitsgefährdenden Schadstoffen belastet. Zwei Drittel davon sind sogar stark bis sehr stark betroffen. "Die Ergebnisse sind erschreckend und müssen Eltern beunruhigen", sagte der Bereichsleiter Publikationen bei der Stiftung Warentest, Hubertus Primus, in Berlin.
Einige Spielzeuge erfüllten geltende Sicherheitskriterien nicht. Sieben von 50 getesten Spielzeugen für Kinder unter drei Jahren hätten gar nicht verkauft werden dürfen, sagte Primus.
Herkunftsland spielt keine Rolle
Die Prüfer fanden außerdem heraus, dass das Herkunftsland keine Rolle spielt. "Made in Germany ist nicht besser als Made in China", sagte Primus. Außerdem sei Holzspielzeug nicht, wie oft angenommen, besser. "Der Test raubt Eltern noch eine andere Illusion: Die, dass Holzspielzeug die bessere Alternative ist." Bei der Untersuchung habe diese Gruppe am meisten enttäuscht. Sechs der acht nicht belasteten Spielzeuge waren demnach aus Plastik. Auch Markenprodukte erwiesen sich nicht als die besseren.
Darüber hinaus sei auf Prüfsiegel wenig Verlass, erklärte Untersuchungsleiter Holger Brackemann. So seien einige Spielzeuge mit TÜV-Siegel durch den Test gefallen. Ein Plüschaffe war beispielsweise deutlich leichter entflammbar als erlaubt. Ein Holzschiebepferd hatte verschluckbare Kleinteile. Die beiden Spielzeuge hätten nicht in den Handel kommen dürfen.
Giftige Stoffe in Kuscheltieren
Giftige Stoffe fanden die Tester unter anderem bei zwei Kuscheltieren. Ein Plüschhase enthielt verbotene Weichmacher sowie Blei. Bei einem Teddybär fanden die Prüfer einen krebserregenden Farbstoff. Die Anbieter haben laut Brackemann reagiert und die Plüschtiere inzwischen aus dem Sortiment genommen.
Zu den Spielzeugen, die frei von Schadstoffen sind, gehören unter anderem Puppen sowie ein Rettungshubschrauber, ein Rettungshelikopter sowie ein fahrbares Auto.