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Ab wann ist Frost ungesund?

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Kälte und ihre Gefahren: Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Ab wann ist Frost gesundheitsschädlich? Ist es eine gute Idee, bei Minusgraden im Freien zu sporteln? Kann einem beim Besuch am Christkindlmarkt die Nase abfrieren? Folgend eine Reihe von Fragen rund um die Kälte und ihre Gefahren:

Ab wann sind tiefe Temperaturen gefährlich für den Menschen?
Ab einer Temperatur von minus fünf Grad besteht laut Österreichischem Roten Kreuz die Gefahr von Kälteschäden an Händen und im Gesicht. Der Körper beginnt von außen die Wärme abzuziehen, um sich auf die wichtigsten Regionen um die Organe zu konzentrieren. Dadurch werden die Blutgefäße etwa in den Händen und Füßen zusammengezogen, um nicht so viel Energie zu verbrauchen. Spürt man am Christkindlmarkt also seine Ohren und Nase nicht mehr, wäre es besser, langsam ins Warme zu gehen.

 Was verschärft die Gefahr zusätzlich?

Vor allem Wind erhöht die Gefahr von Kälteschäden. Die Temperaturen fühlen sich dann nicht nur kälter an: Bei Böen können laut Rotem Kreuz bereits null Grad negative Auswirkungen haben. Ein weiterer Risikopunkt ist eigentlich selbstverständlich: zu dünne Kleidung. Weihnachtskeksorgien hingegen könnten bei Kälte durchaus von Vorteil gewesen sein. Es ist nämlich kein Ammenmärchen, dass dünne Menschen schlechter gegen Kälte geschützt sind, als Personen mit massiverer Körperfülle. Wenn beide in den Schnee fallen, dann kühlt der Dünne tatsächlich schneller aus.

Wer ist besonders gefährdet?
Zu den häufigen Erfrierungs- und Unterkühlungsopfern zählen in Österreich vor allem ältere Menschen, kleine Kinder und Alkoholisierte. Bei Senioren stelle sich häufig ein spezielles Problem: Sie stürzen in ihrer Wohnung und bleiben unbemerkt stundenlang regungslos liegen, viele haben aus Sparsamkeit unzureichend eingeheizt oder gar ein Fenster offen. Die Folge sind Kälteschäden, die im Spital behandelt werden müssen.

Bei Kindern sei vor allem mangelnde Bewegung die Ursache für Erfrierungen und blaue Lippen. Besonders bei Säuglingen, die unbeweglich im Kinderwagen liegen, ist Vorsicht geboten. Man dürfe nicht vergessen: Als Mutter oder Vater, die den Kinderwagen schieben, empfindet man die Minusgrade beim Gehen weniger dramatisch. Bei Betrunkenen ist das Hauptproblem die Weitung der Blutgefäße der Haut, durch die der Körper schneller unbemerkt auskühlt. Dieser Faktor sorgt auch bei Unterstandslosen häufig für Kälteschäden.

 Kann man trotz Minusgraden im Freien sporteln?
"Minusgrade und Sport schließen einander nicht aus", meint Mediziner Christian Gäbler. Doch unter minus zehn Grad sei ein Training nicht mehr optimal. Der Sportarzt würde bei diesen Temperaturen ein Intervalltraining ausschließen, Ausdauertrainings wie Laufen oder Langlaufen seien kein Problem. Für wichtig hält Gäbler den Schutz der Lunge vor der Kälte: "Besser atmet man durch die Nase, da hier die Luft angewärmt wird." Ansonsten sollte man durch einen Mundschutz wie einen atmungsaktiven Schal atmen.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig: "Im Winter hat man den gleichen Flüssigkeitsverlust wie im Sommer, darauf vergessen die meisten." Hinzu kommt, dass im Winter die Luft viel trockener ist. Bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr können die Schleimhäute nicht austrocknen, so Gäbler. Die Sportkleidung sollte atmungsaktiv, die Schuhe müssen fest sein, auf die Haube darf nicht verzichtet werden. "Über den Kopf verliert man viel Wärme."

Was sind Anzeichen für eine Erfrierung und wie behandelt man sie?
Erste Anzeichen für Erfrierungen sind Schmerzen, Taubheitsgefühl und Blässe. Menschen mit diesen Symptomen sollten an einem warmen Ort wieder "auftauen". Von einer Unterkühlung spricht man bei einer Körpertemperatur unter 36 Grad, unter 32 Grad wird der Zustand bedrohlich. Betroffene empfinden anfangs Schmerzen, dann werden sie teilnahmslos, müde und schlafen schließlich beschwerdefrei ein. Es drohen Bewusstlosigkeit und in weiterer Folge Atem-Kreislaufstillstand.

Auf keinen Fall sollte man Unterkühlte auffordern zu gehen, massieren oder viel bewegen, es drohen dadurch Herzkomplikationen wie Kammerflimmern. Die richtige Hilfe ist Wachhalten sowie das Hüllen in warme Decken und Kleidung. Heiße Getränke können angeboten werden.

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Wärmespendende Lebensmittel

Haferflocken im Müsli oder im Haferbrei kann im Winter wahre Wunder bewirken. Außer seiner stärkenden Wirkung, beeinflusst er den Bluthochdruck positiv und wirkt auf den Cholesterinsspiegel senkend.

Ingwertee wärmt von innen und beugt so eine Verkühlung vor. Weiters fördert er die Durchblutung und Verdauung, wirkt entkrampfend und antibakteriell. Bei Husten und Erkrankung der Atemwege löst Ingwer Verschleimungen und trägt so zum leichtern Atmen bei. Aber Vorsicht: Ingwertee sollte nicht länger als zwei Wochen getrunken werden, sonst tritt eine gegenteilige Wirkung ein. Frischer Ingwer hat die stärkste Kraft und kann in jeder gut sortierten Gemüseabteilung gekauft werden.

Maronis oder Esskastanien schmecken nicht nur gut, sie wärmen den Körper von innen und versorgen ihn mit wertvollen Vitaminen und Mineralien. Also mit gutem Gewissen beim Maronibrater die große Portion kaufen!

Fenchel kann als Gemüse oder als Gewürz verwendet werden. Fenchel hat nicht nur eine wärmende Wirkung, sondern beruhigt auch Magen und Darm. Er wirkt krampflösend und lindert Blähungen.

Linsen gehören zu den Hülsenfrüchten und enthalten besonders hochwertiges Eiweiß. Ein warmes Linsengericht tut nach einem langen Spaziergang oder nach einem harten Arbeitstag so richtig wohl.

Lamm und Wild gehören nach traditionell chinesischer Medizin zu den wärmenden Fleischsorten. Durch Lammfleisch kommen unsere Kräfte und Säfte wieder in Bewegung und alles läuft "wie geschmiert". Wie wäre es mit einem Gemüseeintopf mit Lamm?

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