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Auslöser für Herzinfarkt im Immunsystem

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Arbeiten könnten die Entwicklung einer kausalen Therapie ermöglichen.

Einen Mechanismus, wie das eigentlich im Dienste der Gesundheit tätige Immunsystem den menschlichen Körper schädigen kann, haben Wissenschafter der Medizinischen Universität um Johann Wojta von der Klinischen Abteilung Kardiologie der Universitätsklinik für Innere Medizin II in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Deutschland und den USA aufgeklärt. Die in der Fachzeitschrift "The FASEB Journal" veröffentlichten Arbeiten könnten die Entwicklung einer kausalen Therapie gegen Herzinfarkt und Schlaganfall ermöglichen.

Herzinfarkt und Schlaganfall

Im Mittelpunkt der Studie stand ein entwicklungsgeschichtlich besonders alter Teil des Immunsystems, das sogenannte Komplementsystem. Dieses ist angeboren und besteht aus Eiweißkörpern (Proteinen), die im Blut zirkulieren. Im Falle etwa eines Angriffs von Krankheitserregern bietet das Komplementsystem einen ersten Schutzwall. Die Wiener Wissenschafter konnten nun zeigen, dass eine Komponente dieses Komplementsystems, das Anaphylatoxin C5a, an der Entstehung von akuten kardiovaskulären Ereignissen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall beteiligt ist.

Dazu wurden bestimmte Immunzellen - sogenannte Makrophagen - aus Gefäßwandverkalkungen (Fachausdruck: atherosklerotischen Plaques) isoliert und mit dem Protein C5a behandelt. Diese Behandlung führte zu einer vermehrten Produktion bestimmter Proteine (Matrix Metalloproteinasen MMP-1 und MMP-9). Diese Substanzen sind in der Lage, durch Abbau von Gewebe zwischen den Zellen zum Riss der atherosklerotischen Plaques und damit zu einem akuten Verschluss von Gefäßen zu führen.

Weiters zeigte die Studie, dass C5a gemeinsam mit den Metalloproteinasen in den Herzkranzgefäßen von Patienten mit Herzinfarkt nachweisbar sind, nicht jedoch in den Gefäßen von Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit ohne Infarkt.

Zusammenhang
Bereits in früheren Studien wiesen die Wiener Wissenschafter einen Zusammenhang zwischen einem erhöhten C5a-Spiegel im Blut und einem größeren Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und dem Wiederverschluss von Gefäßen nach. Durch die aktuellen Ergebnisse könnten Möglichkeiten entwickelt werden, Plaques direkt medikamentös zu behandeln. Das erklärte Ziel für Wojta ist eine direkte, kausale Therapie. Bisher habe man praktisch nur die Risikofaktoren für Gefäßverkalkungen minimieren können.
 

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