Gut kaschiert
Ballmode jenseits von 90-60-90
17.01.2008
Problemzonen kann man bewusst herzeigen oder kaschieren. Dazu muss das Outfit einiges können und frau sollte ein paar Tricks kennen.
Figurbetont, tief ausgeschnitten oder mit hohem Beinschlitz: Abendmode für rauschende Ballnächte verlangt nicht nur Eleganz, sondern idealerweise auch die Modelmaße 90-60-90. Voraussetzungen, die - vor allem nach den Schlemmerorgien der Weihnachtsfeiertage - weit entfernt von der Realität sind. In einer Ballrobe kann man aber auch trotz Problemzonen glänzen. Sofern man auf eine gelungene Symbiose zwischen Figur, Schnitt und Stoff achtet.
Kein Empire Stil für große Frauen
Tailliert, mit
weitem oder schmalem Rock, trägerlos oder mit V-Ausschnitt: Zu welchen
Modellen man greifen und wovon man besser die Finger lassen sollte, hängt
vor allem von den Proportionen ab, verrät Stilberaterin und
Einkaufsbegleiterin Maria Guzmits-Akimesko. Die Schnitt-Auswahl beginnt
bereits bei der Körpergröße. "Ich würde großen Frauen nicht den Empire-Stil
empfehlen, weil er die Beine verlängert und den Oberkörper noch kürzer
macht", so die Expertin. Taillierte Modelle seien deutlich besser.
Kleinen Damen stehen Neck- Holder
Bei kleinen Damen sind
schulterfreie Roben unvorteilhaft, auch von Zweiteilern sollte man besser
die Finger lassen. Beide Schnitt-Varianten können dafür sorgen, dass der
Körper "abgeschnitten" wirke, erklärte Guzmits-Akimesko. Wer größer wirken
will, sollte zu Kleidern mit Neck-Holdern greifen, die optisch verlängern.
Nackenträger bei breiten Schultern
Modelle mit Nackenträger
sind auch für das Kaschieren von breiten Schultern empfehlenswert, da sie,
wie gekreuzte Träger, die Rückenfläche unterbrechen. Schlecht sind hingegen
Bustier-Kleider, die wiederum bei schmalen Schultern zum Hingucker werden
können, verrät die Stilberaterin.
Die eigenen Vorzüge betonen
"Grundsätzlich gilt, dass man
immer das betont, was man an sich besonders mag", so Guzmits-Akimesko. Mit
Farbakzenten, auffallenden Schmuckstücken, einer kunstvollen Frisur oder
schönen Schuhen kann man die Blicke gezielt auf die Schokoladenseite -
Beine, Dekollete oder Taille - lenken und gleichzeitig von Problemzonen weg
steuern.
Kleiner Busen passt gut ins Empirekleid
Vorsicht ist vor allem
bei Trends geboten, die sich nicht für jede Figur eignen: Der Empire-Stil
sieht beispielsweise bei Frauen mit kleinem Busen schön aus, auch zum
Verstecken eines kleinen Bäuchleins, empfiehlt sich die direkt unter der
Brust angesetzte Taillierung des Schnitts. Wer mehr Holz vor der Hütte hat,
sollte den Trend allerdings meiden, um nicht an einen oben abgeschnürten
Ballon zu erinnern. Hübsch sind bei ausgeprägten weiblichen Rundungen
Kleider mit tief angesetzter Taille und Neck-Holder, so die Stilberaterin.
Breite Hüften - weite Röcke
Breite Hüften und Hintern
kaschiert man am besten mit geraden oder glockigen und nicht zu eng
geschnittenen Röcken. Weichfallende Stoffe verschmälern die Silhouette
deutlich besser als steifer Taft. Sehr schlanke Frauen können laut
Guzmits-Akimesko mit dem Lagen-Look hingegen eine nicht vorhandene Taille
vortäuschen.
Jennifer Lopez betont ihren Po...
Ein Kleid das allen
Figur-Vorzügen und Problemzonen gleichermaßen entgegenkommt, findet man nur
schwer. Man sollte daher bewusst abwägen, was man betonen und was
versteckten will, rät Guzmits-Akimesko. "Man kann mit Problemzonen immer so
umgehen, dass man sie bewusst herzeigt oder kaschiert." Ein ausladendes
Hinterteil kann dank einer Masche ebenso zum Hingucker werden, wie breite
Schultern in einem rückenfreien Kleid. Gutes Beispiel für diese Taktik ist
die Popsängerin Jennifer Lopez, die ihren weiblichen Po durch ihre Outfits
bei Auftritten meist unterstreicht.