Richtig feiern
Benimm-Tipps für die Weihnachtsfeier
27.11.2013Grazer Studie ging Firmen-Weihnachtsfeiern auf die Spur: Wenig besinnlich.
Der alljährliche weihnachtliche Umtrunk vieler Firmen verursacht zwar oftmals einen Kater am nächsten Tag, fördert aber auch die Beziehung zwischen Unternehmen und Mitarbeitern. Wissenschaftlich bestätigt wurde das nun durch eine Umfrage der Universität Graz. Demnach tragen die Weihnachtsfeiern zu "einem besseren Verständnis füreinander bei", hieß es in einer Aussendung am Mittwoch.
Umfrage
"Nicht nur die Tatsache, dass gefeiert wird, sagt etwas über das Unternehmen aus - auch wie das Fest begangen wird, zeichnet ein Bild von der Organisation, den Mitarbeitern und deren Zusammenwirken", erklärte Renate Ortlieb, Leiterin des Forschungsprojekts. Die Studie sei die erste, die sich systematisch mit der Frage auseinandersetzt, in welchem Rahmen Weihnachtsfeiern stattfinden und wie sie bei den Teilnehmenden ankommen. Es wurden knapp 200 Antwortbögen von Firmenmitarbeitern in Österreich ausgewertet sowie gut 120 Interviews durchgeführt.
Lockere Atmosphäre
Die Ergebnisse der Umfrage seien eindeutig gewesen: Am liebsten feiern Österreichs Betriebe abends im Gasthaus in lockerer Atmosphäre, ein vielfältiges Angebot von Speisen und Getränken ist dabei gern gesehen. Eine Rede sei auf fast allen Festen Pflicht und werde mehrheitlich als passend und angemessen empfunden. Besinnlichkeit dagegen sei kein Thema: "Die Stimmung wird meistens als ausgelassen und fröhlich bezeichnet", sagte Ortlieb.
Peinliche Ausuferungen?
Nicht bestätigt habe sich das Vorurteil von alkoholbedingten, unangebrachten Intimitäten und peinlichen Ausuferungen - zumindest nicht so drastisch, wie gern vermutet. "Es gibt schon Intimitäten bei solchen Feiern, das haben uns vor allem die Antworten der Männer bestätigt. Über küssen oder tätscheln geht das aber meist nicht hinaus", meinte Ortlieb.
Weihnachtsfeiern werden auch zum Austauschen kleinerer Geschenke genutzt, wobei das zum "Stolperstein" werden könne: "Wir raten Unternehmensleitern besonders auf die mit Geschenken und der Feier an sich verbundene Symbolik zu achten. Oft werden hier stereotype Muster von ‚Männlichkeit‘ oder ‚Weiblichkeit‘ zementiert. Das kann für einzelne Personen ein falsches Signal sein und die allgemeine Produktivität beeinträchtigen", sagte die Expertin vom Institut für Personalpolitik. Als Beispiel nannte sie Gutscheine vom Baumarkt für Männer denen Gutscheine vom Wellnesstempel für Frauen gegenüberstehen.