Studie zeigt: Konsum von illegalen Drogen "altert" mit den Konsumenten.
In Zukunft wird die Exekutive in den westlichen Industriestaaten neue "Klienten" zu verfolgen haben, wenn sie ihre Tätigkeiten auf die Konsumenten von illegalen Drogen abstellt: Pensionisten. Seit 1993 hat sich nämlich laut einer in Großbritannien durchgeführten Studie die Rate der Drogenkonsumenten bei den 50- bis 64-Jährigen auf das Zehnfache erhöht.
Drogenkonsum
Die Studie mit dem Titel "Häufigkeit von illegalem Drogenkonsum bei Menschen im Alter von 50 und mehr Jahren aus zwei Untersuchungen" wurde jetzt im Fachjournal "Age and Ageing" publiziert. Analysiert wurden die Daten aus mehreren britischen Studien in Haushalten, Details gab es auch aus Umfragen im Stadtgebiet von London aus mehreren Altersgruppen.
Die Hauptergebnisse:
- Cannabis ist die am häufigsten verwendete illegale Droge. Personen über 65 hatten damit zu 1,7 Prozent Erfahrung, Briten zwischen 50 und 64 Jahren aber bereits zu 11,4 Prozent. In London lagen die Prozentsätze in den beiden Altersgruppen bei 9,4 bzw. 42,8 Prozent.
- Innerhalb des vorangegangenen Jahres hatten 0,4 Prozent der über 65-Jährigen Cannabis verwendet, 1,8 Prozent der 50- bis 64-Jährigen. In London waren es 1,1 bzw. neun Prozent.
- Bei den 50- bis 64-Jährigen erhöhte sich der Anteil der Cannabis-Erfahrenen von einem Prozent im Jahr 1993 auf 11,4 Prozent im Jahr 2007. Auch der Anteil der Personen mit Gebrauch innerhalb eines Jahres hatte sich verzehnfacht.
Robert Stewart vom King's College in London: "Die Hauptaussage der Studie liegt darin, dass sie etwas bestätigt, was längst vermutet worden ist. - In Großbritannien wird illegaler Drogenkonsum in den kommenden ein bis zwei Jahrzehnten zunehmend eine Sache der älteren Generation werden." Mit kiffenden Pensionisten oder gar Hochbetagten hatten es Exekutive und Gesundheitssystem aber bisher kaum zu tun.