Potenzmittel helfen, sind aber meist teuer. Ein Preisvergleich lohnt sich.
Zu Weihnachten will jeder: Zum Fest der Liebe finden potenzsteigernde Mittel reißenden Absatz. Kein Wunder: Allein in Österreich sind zwischen 800.000 und eine Million Männer von leichten bis schweren Erektionsstörungen betroffen – Tendenz steigend.
90 Prozent aller Männer, so eine internationale Studie, kennen die Situation, dass im Bett plötzlich „nichts mehr geht“. Bei Jüngeren sind es meist psychische Auslöser wie Stress oder Leistungsdruck. Ab 40 kommen bei vielen Männern dann auch organische Störungen dazu, wie etwa Durchblutungsstörungen bei Diabetes, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen. Auch nach einer Prostata-Operation ist die Potenz in den meisten Fällen weg.
Verschreibungspflichtige Potenzmittel helfen
Das war auch bei dem Wiener Ekkehard Büchler so: „Bei vielen Patienten werden die Nerven, die zur Erektion nötig sind, bei der Prostata-Operation durchtrennt oder sind beleidigt.“ Die gute Nachricht: Je nach Ursache können Potenzmittel – sogenannte PDE5-Hemmer – Betroffenen helfen. Die Pillen wirkten als Erektionsverstärker, indem der Effekt des Stickstoffmonoxids, das bei sexueller Stimulation im Penis freigesetzt wird, verstärkt wird.
Dennoch gibt es einen Wermutstropfen: Die meisten dieser Potenzmittel sind teuer. „Früher wurden sie von den Krankenkassen bezahlt – aber jetzt nicht mehr“, ärgert sich auch Ekkehard Büchler, der bereits 1997 die Selbsthilfegruppe „Prostatakrebs“ gründete (www.prostatakrebs.at).
Diabetiker, die diese Mittel ebenfalls von den Krankenkassen bekommen wollten, judizierten den Fall bis zum OGH durch: „Und das Ergebnis ist, dass die Medikamente für uns auch nicht mehr bezahlt werden“, so Büchler.
Für Männer, die Potenzmittel ständig brauchen, ein schwerer Schlag. Viele von ihnen bestellen die Potenz-Präparate, um Kosten zu sparen, nun im Internet: Der Vertrieb im Netz boomt. Doch das hat meist fatale Folgen: „Leider bergen Online-Produkte große gesundheitliche Risiken. Man kann davor nur warnen. Es gibt keine Kontrollen der Inhaltsstoffe und oft handelt es sich dabei um Fälschungen“, warnt etwa der Wiener Urologe Markus Margreiter. Tatsächlich sind 95 Prozent (!) der Produkte aus dem Internet gefälscht.
Riskant: Online-Produkte zu 95 Prozent gefälscht
Dennoch gibt es einen Weg, auf kostengünstige und sichere Weise an verschreibungspflichtige Potenzmittel zu kommen: Es gibt Bewegung auf dem Markt und ein Preisvergleich der in den Apotheken angebotenen Produkte, die alle in ähnlicher Weise gute Wirkungen erzielen, lohnt sich. Wenden Sie sich an einen Urologen und besprechen Sie mit ihm die Therapiemöglichkeiten. Je früher, desto besser...
"Wirksame Medikamente!"
Dr. Markus Margreiter ist Urologe an der medizinischen Universität Wien.
ÖSTERREICH: Wie viele Männer leiden an Prostata-Krebs?
Markus Margreiter: In Österreich werden jährlich etwa 5.000 Fälle neu entdeckt und rund 1.000 Männer sterben daran. Prostatakrebs ist somit der häufigste Tumor des Mannes.
ÖSTERREICH: Muss man jeden Prostata-Krebs operieren?
Margreiter: Eine operative Entfernung der Prostata bietet exzellente Langzeitergebnisse, jedoch können damit auch Nebenwirkungen und Folgen für die Lebensqualität verbunden sein.
ÖSTERREICH: Wie etwa Potenzstörungen?
Margreiter: Genau. Die Häufigkeit von Potenzstörungen nach einer Prostata-OP hängt vor allem vom Alter, der OP-Technik und der Potenz vor der Operation ab.
ÖSTERREICH: Was hilft gegen Potenzstörungen nach einer Operation?
Margreiter: Mit den PDE5-Hemmern (Potenzmittel) stehen uns ausgezeichnete Medikamente zur Verfügung. Voraussetzung für deren Wirksamkeit ist eine OP-Technik, welche die für die Potenz notwendigen Nervenfasern erhält. Um eine Wiederherstellung der Erektionsfähigkeit zu erzielen, ist besonders der frühe Einsatz dieser Medikamente ein wichtiger Faktor.