Die neue Benimm-Fibel der Opernball-Chefin.
Wie viel Luxus hat noch Stil? Warum gehört Bescheidenheit zum guten Ton? Niemand kennt sich in diesen Fragen wohl besser aus als Desirée Treichl-Stürgkh (44), die als Chefin des Wiener Opernballs mit Bravour Staatsgäste begrüßt. Jetzt gibt die Benimm-Expertin in ihrem ersten Knigge-Buch „Lebensstil“ (Christian Brandstätter Verlag, 19,90 Euro) ihre persönlichen Stil-Geheimnisse preis: „Zu wissen, wie man sich wo gibt, in Kombination mit guter Erziehung, ist schon ein großer Schlüssel zum Erfolg!“, sagt Treichl-Stürgkh. 7 goldene Tipps aus dem Ratgeber für gutes Benehmen …
- Begrüßung: Grüßen Sie lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. Mit Blickkontakt bringen Sie Ihrem Gegenüber Respekt entgegen (nicht vergessen: Sonnenbrille abnehmen!). Absolutes No No: „Mahlzeit“. Der Beamten-Gruß ist antiquiert und nervig, beste Alternative in lockerer Atmosphäre: „Hallo“!
- Anrede: Sparsam mit dem „Du“ umgehen – einmal „Du“ heißt immer „Du“. Spricht man von seiner Frau oder seinem Mann, sagt man „meine Frau“ oder „mein Mann“: Auf keinen Fall: Meine Gattin oder mein Gatte!
- Perfekter Gast: Antworten Sie auf schriftliche Einladungen in der angegebenen Zeit. Erscheinen Sie pünktlich, bis zu 25 Minuten ist im Rahmen. Fragen Sie vorher, falls Sie bei Tisch rauchen möchten. Beim Abräumen der Teller Hilfe anbieten. Und: Vorsicht mit Lobeshymnen auf das Essen. Ehrlich sein und ja nicht übertreiben.
- Handy-Benimm: Falls während einer Besprechung das Handy läutet, abseits telefonieren. In Oper, Theater & Co. das Mobile Phone immer abschalten. Vermeiden Sie penetrante Klingeltöne und bedenken Sie: Jedes Handy hat auch einen Vibrierton. Wer Stil hat, schaltet ihn ein. In der U-Bahn leise und dezent kommunizieren.
- Stimmt so: Sie wissen nicht wie viel Trinkgeld üblich ist? Einfach im Voraus fragen. Geben Sie den Tip immer diskret und bei Bezahlung mit Kreditkarte extra, damit es durch die Provision der Kreditkartenfirma nicht geschmälert wird. Und: Die Geldübergabe alleine ist es nicht. Bedanken Sie sich auch für den guten Service.
- Mode-Musts: In den Kasten jeder Frau gehören weiße T-Shirts, dunkles Cocktailkleid, schwarze Tweedhose, taillierter Mantel, Blazer, hohe schwarze Pumps und schwarze Ballerinas, Strickjacke oder Pashmina, Jeans und kleine, schwarze Tasche. Kleiden Sie sich nie so wie Ihre Tochter. Wirkt meist lächerlich …
- Keine strenge Etikette: Sehr beruhigend: Sich unter allen Umständen streng an die Etikette halten, ist ebenfalls gänzlich falsch. Denn: Nur spontane Aktionen rufen auch spontane Reaktionen hervor. Immer sehr sympathisch!