Auch die Deutsche Modebranche verbannt nun Magermodels vom Laufsteg.
Die französischen Modemacher hatten sich schon vor einigen Monaten verpflichtet, keine extrem dürren Models mehr zu engagieren. Vertreter aus Mode, Medien und Werbung sowie dem Gesundheitswesen unterschrieben damals in Paris eine "Charta gegen Magersucht". Die Unterzeichner verpflichteten sich damit, keine Bilder mehr zu verbreiten, die den Schlankheitswahn fördern.
Auch Deutsche sind gegen Schlankheitswahn
Nun hat sich auch die
Deutsche Modebranche dazu entschlossen sich öffentlich gegen den ungesunden
Schlankheitswahn und dessen Verbreitung zu stellen. Im Kampf gegen
Magersucht bei jungen Frauen verbannt die deutsche Modebranche Magermodels
vom Laufsteg.
(C)AP
Solche Models wollen die Verantwortlichen der deutschen Modebranche nicht mehr auf dem Catwalk sehen. Die deutsche Werbebranche hat damit scheins kein Problem.
"Leben hat Gewicht"
Kurz vor der Berliner Fashion
Week unterzeichneten vier Verbände auf Initiative von Gesundheitsministerin
Ulla Schmidt (SPD) am Freitag in Berlin eine Selbstverpflichtung. Nach der
Charta mit dem Motto "Leben hat Gewicht" müssen Models künftig
mindestens einen Body-Mass-Index von 18,5 - also etwa Konfektionsgröße 36 -
haben.
Aktionen gegen Essstörunge
In der Charta verpflichten sich
die Unterzeichner auch, körperliche Vielfalt darzustellen und Aktionen gegen
Essstörungen zu unterstützen. "Wir müssen zeigen, dass es
nicht zum Job gehört, sich zu Tode zu hungern", erklärte Frank
Hartmann, Geschäftsführer des Messeveranstalters Igedo.
Zwei tote Models sind genug
Der Fall des brasilianischen
Supermodels Ana Carolina Reston, die vor zwei Jahren mit 21 Jahren an
Magersucht starb, hatte die Branche aufgeschreckt. Das 1,70 Meter große
Model wog weniger als vierzig Kilo. Wenige Monate zuvor hatte ein junges
Model aus Uruguay einen tödlichen Herzinfarkt erlitten.
Spanien war Vorreiter
Spanien erließ daraufhin - als erstes
europäisches Land - ein Verbot für Models mit einem "Body-Mass-Index"
unter 18. Bei einer Größe von 1,75 Metern entspricht dies ungefähr einem
Gewicht von 56 Kilogramm. Models, die weniger wiegen, dürfen auch bei
spanischen Modeschauen seitdem nicht mehr mitlaufen.
Deutsche Werbersind gegen die Initiative
Leider hat die deutsche
Werbebranche, sprich der Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft eine
Beteiligung an der Initiative "Leben hat Gewicht" abgelehnt.
Scheinbar haben die "Kreativen" in der Werbung immer noch nicht
begriffen, dass die Quote die superdünne Mädchen bringen, tödlich sein kann.
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