Eine Chinesin ist Miss World 2007. Miss Austria Christine Reiler kam unter die besten 10. und spricht über die Wahl im ÖSTERREICH-Interview.
Die schönste Frau der Welt kommt zum ersten Mal aus China: Die 23-jährige Zhang Zilin aus Peking wurde am Samstag in Sanya auf der südchinesischen Tropeninsel Hainan zur "Miss World 2007" gekrönt. Bei dem 57. Schönheitswettbewerb setzte sich die favorisierte Sekretärin aus der Olympiastadt 2008 gegen 106 Wettbewerberinnen durch. Ihr Motto lautet: "Wo ein Wille, da ein Weg."
Miss World ist 182 Zentimeter groß
Mit 182 Zentimetern war die Chinesin die größte aller Kandidatinnen. Auf Platz zwei und drei kamen die Angolanerin Micaela Reis (18) und die Mexikanerin Carolina Moran Gordillo (19). Aus Österreich hatte die amtierende Miss Austria Christine Reiler teilgenommen, die sich wacker schlug. Sie kam immerhin unter die letzten 10 und erreichte das Semifinale.
Ereignis am Welt-Aids-Tag
Die alljährliche Show, die zum vierten Mal auf der Touristeninsel Hainan stattfand, wird nach Angaben der Organisatoren von zwei Milliarden Zuschauern in 174 Ländern gesehen. In Sanya, das auch das "chinesische Hawaii" genannt wird, waren etwa 2.000 Menschen dabei, als Zhang die begehrte Krone erhielt. Das Ereignis fand in diesem Jahr bewusst am Welt-Aids-Tag statt. Damit wollten die Organisatoren einen Beitrag zur Aufklärung über das Immunschwäche-Virus HIV leisten. Bei ihrer Tour durch China vor dem Wettbewerb hatten die Teilnehmerinnen auch dem Roten Kreuz geholfen, Spenden in einer Höhe von 5,5 Millionen US-Dollar (3,73 Mio. Euro) für Gesundheitszentren in China zu sammeln.
Tochter von Mandela als Jury-Mitglied
In der neunköpfigen Jury des 57. Wettbewerbs um den Titel der Miss World saß auch die älteste Tochter des ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela, Maki. Ihr Bruder Makgatho war 2005 an einer Aids-verwandten Krankheit gestorben. Die Familie des Friedensnobelpreisträgers engagiert sich seither für die Aids-Bekämpfung.
Star-Rummel um Miss China
Mit der Krönung zur ersten chinesischen "Miss World" wird die in Shijiazhuang in der Provinz Hebei nahe Peking geborene Zhang in ihrer Heimat über Nacht zum Star, dem lukrative Werbeverträge winken. Viele hatten im Vorfeld schon auf die 23-Jährige gewettet. Ganz vorolympisch nannte Zhang als Lieblingssportarten 100 Meter Hürden, Dreisprung und Schwimmen. Sie liebt Reisen, liest und schreibt gerne. Auch Filme zählt sie zu ihren Hobbys. Trotz ihrer schlanken Linie isst sie gern Schokolade und Eis, mag aber auch Obst. Wer mit ihr tanzen will, sollte am besten auch klassische und folkloristische Tänze können. Zhang Zilin ist nicht nur die erste "Miss World" aus China, sondern auch die erste Chinesin, die überhaupt einen größeren weltweiten Schönheitswettbewerb gewonnen hat. Als die Show 2003 erstmals auf Hainan stattfand, schaffte es damals die chinesische Teilnehmerin immerhin auf Platz drei. Mit Ausnahme von 2006, als die "Miss World" in Polen gekrönt wurde, hat der Schönheitswettbewerb seither in Sanya stattgefunden.
Die schöne Niederösterreicherin im ÖSTERREICH-Interview ÖSTERREICH: Waren Sie vor der Final-Show sehr nervös? Christine Reiler: Ich habe die Miss-World von Anfang mit sehr viel Humor genommen und mir wegen des Bewerbs sicher keine grauen Haare wachsen lassen (lacht). ÖSTERREICH: Haben Sie mit diesem Ergebnis gerechnet? Reiler: Ich war sehr überrascht und freue mich riesig, dass ich unter die zehn Besten gewählt wurde. ÖSTERREICH: Womit konnten Sie Ihrer Meinung nach besonders punkten? Reiler: Bei der Bikini-Wahl kam ich immerhin unter die Top 21. Die Interviews mit der Jury sind gut gelaufen. ÖSTERREICH: Worum ging es bei den Gesprächen? Reiler: Ich habe aus meinem Leben erzählt, über meine Zukunftspläne, mein Medizinstudium und meine Sprachkenntnisse. ÖSTERREICH: Was sagt ihr Freund zu ihrem Erfolg? Reiler: Er ist sehr stolz auf mich. Aber es gibt Wichtigeres als die Miss Wahl. |