Smartes Understatement war die Hauptaussage der Männer-Modeschauen in Paris aber Gareth Pugh übte sich im Außergewöhnlichen.
Smartes Understatement verschreiben die meisten der Pariser Designer den Männern im kommenden Winter. Ein entspannter, doch niemals schlampiger Look prägte die Stilistenschauen der Herrenmode für Herbst/Winter 2009/10.
Gareth Pugh zeigte Fetisch-Grufties
Für viele Verrücktheiten
schien kein Platz zu sein. Einzig Enfant Terrible, Gareth Pugh übte sich im
Außergewöhnlichen und zeigte düstere, schwarze, grufige und
Undergound-punkige Modelle, die Johnny Depp in "Edward mit den
Scherenhänden" perfekt hätte tragen können.
Walter Van Beirendonck und er Penis
Der Designer Walter Van
Beirendonck brachte die wohl absurdeste Schau auf die Bühne. Er zeigte
Männer in leuchtend orangen Overalls, mit aus Stoffwulsten gebastelte
Cowboy-Hüten auf dem Kopf und mit metallenen Rüstungselementen betückt, die
in der Körpermitte in einem stlisierten Penis enden.
Dior setzte auf Geometrie
Die Schau des Dior-Designers Kris van
Assche am Sonntag, einer der Höhepunkte des viertägigen Mode-Marathons,
wirkte ein wenig wie eine Studie in Geometrie. Van Assche spielte mit
spitzwinkligen Formen, ließ die Revers seiner Jacken und Mäntel in
scharfkantige Ecken münden. Neben den für Dior typischen superschmalen
Anzügen gab es weite Hosen mit Kummerbund, anthrazitfarbene Jacken mit
Krötenhaut-Struktur und Westen, die einem Schildkrötenpanzer glichen.
Boheme bei Lanvin
Perfekte Schnitte und leise Romantik
vermengten sich bei Lanvin. Zweireihige Sechsknopf-Anzüge in edlen
Wollstoffen waren in dunklen Braun- oder Blaugrautönen gehalten. Dazu gab es
farblich passende weite Mäntel und Handschuhe. Knöchelhohe Stiefel wirkten
in ihrem schwarzen Glanz wie stundenlang poliert. Seidenschals,
flaschengrüne Wollmützen und Socken und ein himbeerfarbener Anzug fügten dem
Ganzen einen sanften Hauch von Bohème hinzu.
Ein Krokodil von Hermes
Hermès-Herrenmodendesignerin Véronique
Nichanian liegt mit ihrem edlen und doch legeren Stil ganz im Trend dieser
Saison. Vielleicht konnte sie sich deswegen am Sonntag auch ein paar
Extravaganzen erlauben. Neben ihren wunderbar geschnittenen dunkelgrauen
Anzügen mit leichtem Glanz, ihren khakifarbenen Cabanjacken und klassischen
brauen Trenchcoats zeigte sie weite Windbreaker-Jacken mit Kapuze in
leuchtenden Neonfarben, grellgelben Strick und einen atemberaubenden,
zweireihigen Krokodilmantel.
Karo-Witz bei Paul Smith
Der Brite Paul Smith eröffnete relativ
diskret mit schmalen, taillierten Anzügen in Grautönen, mixte dies aber dann
bald mit seinem Lieblingsthema: witzigen Karos in allen möglichen Größen.
Jacken kamen als Zwei-, Drei- und Vierknöpfer einreihig daher. Insgesamt
wirkt der Paul-Smith-Mann wie ein vielgereister Gentleman, der seinen
britischen Look mit kleinen Inspirationen aus der ganzen Welt garniert.
Banker-Look bei Raf Simons
Auch der belgische Avantgardist Raf
Simons folgte dem Ruf der Zivilisation und schickte hohe Schneiderkunst über
den Laufsteg. Sollten die Wall-Street-Banker wieder zu Geld kommen, könnten
sie sich bei ihm komplett einkleiden. Blazermäntel, Nadelstreifen und
grauschwarze Eleganz prägten das Bild. Klicken Sie durch dei Diashow!
Foto:(c) Reuters/Getty