Modelbranche
Düsterer Blick hinter die Kulissen
12.06.2009
Topmodel Sara Ziff deckt mit ihrem Dokumentarfilm Missstände auf.
Die Dokumentation "Picture Me" von Topmodel Sara Ziff lässt einen neuen und beängstigenden Blick hinter die Kulissen des Model-Business zu und deckt düstere Missverhältnisse auf.
Glamourwelt ist nur Schein
Seit nun mehr 13 Jahren ist Sara Ziff,
die schon auf den Covern der großen und bedeutenden Magazine zu sehen war
und für alle namhaften Designer über den Catwalk gelaufen ist, in der
Modebranche. Einiges, das sie in dieser Zeit am eigenen Leib erfahren,
gesehen oder gehört hat, passt so gar nicht zur Glitzer- und Glamourwelt des
Images, welches die Branche nach außen trägt.
Sexuelle Übergriffe
"Sehr oft sind verletzliche Mädchen
einem sehr feindlichen Umfeld ausgesetzt." resümiert Ziff, die über Jahre
von ihrem Freund mit der Kamera bei ihren Jobs begleitet wurde. So entstand
ein Dokumentar-Film voll unglaublicher Berichte junger Frauen und Mädchen,
die von sexuellen Übergriffen von Fotografen oder Kunden erzählen. Und das
Gefühl, das bleibt, ist immer das Gleiche: Scham. Darüber, dass man zu
leichtgläubig war und sich aussnutzen ließ oder einfach nur weil man nicht
glauben kann selbst zum Opfer geworden zu sein.
Wie viel schweigen noch?
Ziff schildert ein weiteres Problem: "Da
sehr viel Geld für Fotos gezahlt wird, haben diese Leute auch immer das
Gefühl, über dich verfügen zu können". Die Geschichten der Mädchen ähneln
sich alle sehr. So manche, erzählt Ziff, hatte sogar Angst davor vor die
Kamera zu treten. Denn die Karriere kann mit so einem enthüllenden Interview
schon mal den Bach runtergehen.
Am eigenen Leib erfahren
Ihre eigene Story klingt auch unfassbar.
Schon kurz nach dem Einstieg ins Business bekam sie mit, dass da nicht immer
alles korrekt abläuft: "Ich wurde gebeten, mich auszuziehen. Ich war 14
Jahre alt, hatte noch nicht einmal Brüste". Wieso sie sich das damals
gefallen ließ? "Ich wollte den Job, also machte ich mit."
Film als Aufschrei
Heute ist Ziff wählerischer, was ihre Jobs
angeht. Die mittlerweile 27-Jährige hat dazugelernt und hofft, dass sie mit
dem Film auf die alltäglichen Missstände in der Modelbranche hinweisen und
damit vielleicht einigen Jungen Mädchen dabei helfen kann solchen
Erfahrungen zu entgehen.