Wässriger Durchfall ist erstes Alarmzeichen. Die wichtigsten Antworten zu EHEC.
Sind rohe Blattsalate, Tomaten und Gurken Schuld an den sich schnell ausbreitenden EHEC-Erkrankungen
in Deutschland? Das Robert Koch-Institut warnte am Mittwochabend in Berlin vor dem Verzehr der Gemüse: Eine Studie habe gezeigt, dass EHEC-Erkrankte diese Sorten deutlich häufiger gegessen hätten als gesunde Vergleichspersonen. Experten raten darum, vorsorglich auf diese Lebensmittel ganz zu verzichten - besonders, wenn sie aus Norddeutschland kommen. Der zur Zeit in Deutschland diskutierte mögliche Bakterienstamm wurde in Österreich nicht nachgewiesen.
Die wichtigsten Antworten zu EHEC
Woran erkenne ich, dass ich an EHEC erkrankt bin?
Wässriger Durchfall ist ein erstes Alarmzeichen für eine EHEC-Infektion. Begleitet wird die Krankheit von Übelkeit und Erbrechen. In schweren Fällen kommt es zu krampfartigen Bauchschmerzen, Blut im Stuhl und teilweise auch Fieber.
Wie wird der Erreger übertragen?
Der Erreger kann über den Kot von Wiederkäuern oder durch verunreinigte Lebensmittel übertragen werden. Auch eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist möglich. Ansteckungsgefahr besteht, solange die Bakterien nachgewiesen werden können.
Wie lange dauert es nach einer Ansteckung bis die Krankheit ausbricht?
Die Inkubationszeit beträgt zwischen zwei und zehn Tagen, durchschnittlich liegt sie bei drei bis vier Tagen.
Was ist bei den aktuellen Fällen die Infektionsquelle?
Das ist noch nicht geklärt. Es gibt aber Hinweise, dass rohes Gemüse eine Rolle spielen könnte. Dies könnte auch den hohen Anteil an erkrankten Frauen erklären: Sie bereiten im Haushalt häufiger Lebensmittel zu und könnten sich dabei mit EHEC angesteckt haben.
Warum ist bei den EHEC-Erkrankungen auch von HUS-Fällen die Rede?
HUS steht für hämolytisch-urämisches Syndrom. Es ist die schwerste Komplikation der Infektion. Sie tritt derzeit bei fünf bis zehn Prozent der EHEC-Patienten auf. Dabei kann es zu Nierenversagen und Blutarmut kommen. Das kann lebensbedrohlich sein.
Wie kann ich mich am besten vor einer Ansteckung schützen?
Der EHEC-Erreger wird nicht durch Tröpfcheninfektion übertragen, sondern wird im direkten Kontakt mit Infizierten oder mit den Keimen weitergegeben. Schützen kann man sich vor allem durch regelmäßiges Händewaschen sowie die gründliche Reinigung von Gemüse und Küchenutensilien.
Was tun, falls es mich doch erwischt hat?
Betroffene sollten auf jeden Fall sofort einen Arzt aufsuchen. Außerdem sollen EHEC-Erkrankte viel trinken, um den Flüssigkeits- und Salzverlust auszugleichen. Hygiene ist ein Muss, um weitere Ansteckungen zu vermeiden. Von Selbstmedikation aus der Hausapotheke raten Experten ab.