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Feinstaub belastet Asthmatiker

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Jährlich sterben 2.400 Menschen in Österreich an Folgen des Feinstaubes.

2.400 Menschen sterben in Österreich jährlich an den Folgen des Feinstaubes , wie Wolfgang Pohl, Vorstand der Abteilung für Atmungs- und Lungenkrankheiten im Krankenhaus Hietzing in Wien sagte. Vor allem Asthmatiker und Allergiker seien durch die Luftverschmutzung gefährdet. Graz gilt als Feinstaub-"Hotspot": Bereits Anfang Februar sind 26 Grenzüberschreitungen gezählt worden.

Lungenfunktion geht aus
Wie akut Feinstaub auf die Lunge einwirkt, zeigte Pohl am Beispiel einer in London durchgeführten Studie: "Nicht nur das Geld, sondern auch die Lungenfunktion geht aus, wenn man auf der Oxford Street einkaufen geht", so Pohl. Zwei Stunden in Londons Einkaufsmeile genügen, damit sich die Lungenfunktionen dramatisch absenken, so das Ergebnis der Studie. "Feinstaub wirkt nicht nach zehn Jahren Inhalation, sondern unmittelbar", resümierte der Experte.

Immer wieder überschritten
Was für London die Oxford Street ist, findet sich in Wien unter anderem in der Taborstraße: Eine erhöhte Feinstaubbelastung. Anita Rieder vom Institut für Sozialmedizin präsentierte die aktuellen Zahlen: "In Wien ist heute in der Taborstraße die Toleranzgrenze für Feinstaub überschritten worden." Nach Rüdiger Maresch, Umweltsprecher der Wiener Grünen, sei es bereit der 40. Überschreitungstag in der verkehrsreichen Straße. 25 mal pro Jahr und Messstelle darf die Feinstaubbelastung den Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschreiten. In Wien war laut Presseunterlagen Ende Februar und Anfang März zwölf Tage hintereinander eine erhöhte Belastung gemessen worden.

Wer ist besonders gefährdet
Speziell gefährdet seien Kinder, ältere Menschen und Patienten mit Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen: "Aktuelle Studien zeigen, dass eine Zunahme von Asthmaanfällen besonders bei Kindern mit steigender Feinstaubbelastung zu beobachten ist", erklärte Pohl. Unklar sei weiterhin, inwieweit Asthma durch Feinstaub induziert werden kann. "Untersuchungen konnten jedoch darstellen, dass mit steigendem Feinstaub-Einfluss aus dem Straßenverkehr auch die Wahrscheinlichkeit, an asthmatischer Bronchitis zu erkranken oder auf bestimmte Pollen oder andere Allergene allergisch zu reagieren zunahm", so Pohl weiter.

Feinstaub durch Rauchen
Nicht unterschätzt werden dürfe die Feinstaubbelastung durch das Rauchen, legte Pohl dar: "Wenn in einem Raum stark geraucht wird, kann es ohne weiteres zu einer Belastung von 60 bis 80 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft kommen". In verrauchten Lokalen werde die Toleranzgrenze von 50 Mikrogramm nach der Sozialmedizinerin Rieder sogar um ein Vielfaches überschritten: Die Feinstaubbelastung betrage bis zu 600 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.

Zu den Hauptverursachern für Feinstaub zählen jedoch Verkehr, Hausbrand und Industrie, wie Maresch betonte. Er forderte eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs, Verkehrsbeschränkungen und Tempolimits in belasteten Gebieten, wobei für ihn "ganz Wien ein belastetes Gebiet ist". Zudem gab er zu Bedenken, dass Österreich eine Klage der EU-Kommission und Strafzahlungen in Millionenhöhe drohen, wenn es bei den permanenten Grenzwertüberschreitungen bleibe.

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