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Frühe Glatze erhöht Krebs-Risiko

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Wer früh seine Haare verliert, erkrankt zweimal häufiger an Krebs.

Frühe Glatze, doppeltes Prostatakrebs-Risiko: Männer, die schon mit 20 ihre Haarpracht verlieren, erkranken zweimal häufiger an einem solchen Karzinom als Geschlechtsgenossen, bei denen die Alopezie erst mit 30 bis 40 Jahren beginnt. Das ist das Ergebnis einer französischen Studie, die jetzt der Medizin-Fachzeitschrift "Annals of Oncology" veröffentlicht wurde.

Prostatakrebs
Prostatakrebs ist in Österreich die häufigste Karzinomerkrankung bei den Männern. Er machte im Jahr 2008 bei den Männern in Österreich mit rund 4.500 Fällen ein knappes Viertel aller bösartigen Neubildungen aus. Altersstandardisiert gingen die Neuerkrankungen in den vergangenen Jahren allerdings laut Statistik Austria um 18 Prozent zurück. Die Rate der Sterblichkeit an Prostatakrebs reduzierte sich in den vergangenen zehn Jahren aber um 22 Prozent. Die Experten raten Männern ab 45 zu einer jährlichen Früherkennungsuntersuchung. Die Tests auf die Konzentration von PSA im Blut allein sind zu wenig aussagekräftig.

Früherkennung
Weltweit wird deshalb nach Möglichkeiten, Risikogruppen genauer zu definieren, um bei diesen Männern die Aussagekraft der Früherkennung genauer zu machen. Pilippe Giraud, Professor für Radio-Onkologie an der Descartes Universität in Paris und seine Co-Autoren könnten eine neue und einfache Möglichkeit entdeckt haben. Sie verglichen 388 Männer mit einem Prostatakarzinom mit den Angehörigen einer Gruppe von Männern ohne diese heimtückische Erkrankung. Die Probanden gaben Auskunft über eine allfällige Erkrankung und stellten auch Fotos im Alter von 20, 30 und 40 Jahren zur Verfügung, aus denen sich die Entwicklung ihrer Haarpracht verfolgen ließ.

Das Ergebnis

Zeigten Männer bereits mit 20 Jahren Haarverlust im Stadium II bis IV (moderat bis sehr schwer), hatten sie das doppelte Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken. Der größte Teil der Erkrankungen - diagnostiziert wurden sie bei Personen zwischen 46 und 84 Jahren - trat bei Männern auf, die im Alter von 20 Jahren erst moderaten Haarverlust hatten. Mit zunehmendem Alter - schon mit 30 bis 40 Jahren - verlor sich die Signifikanz der Glatzenbildung in Sachen Prostatakrebs-Risiko.

Giraud: "Gegenwärtig gibt es keine harten Hinweise für einen Vorteil der Testung aller Männer auf Prostatakrebs. Wir brauchen eine Möglichkeit, jene zu identifizieren, die eine hohe Erkrankungsgefahr haben. Sie könnte man dann darauf 'screenen' bzwl eventuell eine medikamentöse Prophylaxe mit Antiandrogenen wie Finasterid durchführen. Glatzenbildung bereits im Alter von 20 Jahren könnte ein leicht identifizierbarer Risikofaktor sein. Aber das muss sich erst in weiteren Studien bestätigen." Etwa 50 Prozent der Männer haben Haarverlust, der auf die Wirkung der männlichen Geschlechtshormone zurück geführt wird.
 

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