Studie zeigt: Zuviel Fett und Zucker lässt die Intelligenz sinken.
Richtige Ernährung im frühen Kindesalter steigert die spätere Intelligenz , wie umgekehrt auch ein fett- und zuckerreicher Speiseplan das Gegenteil bewirken kann. Das behaupten Forscher der Universität Nottingham in der Fachzeitschrift "Journal of Epidemiology and Community Health".
Gehirn hat besondere Bedürfnisse
"Das Gehirn ist wie ein Motor, der Treibstoff braucht. In den ersten Lebensjahren hat es ganz besondere Bedürfnisse", bestätigt Michaela Axt-Gadermann, Medizinerin, Professorin für Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg und Autorin des Buches "Was Kinder schlau und glücklicht macht", im pressetext-Interview.
Erste Lebensjahre entscheiden
Die Forscher um Tomas Paus analysierten Daten einer kanadischen Langzeitstudie bei 4.000 Kindern der Jahrgänge 1991 und 1992. Im Alter von drei, vier, sieben und achteinhalb Jahren hatten deren Eltern in detaillierten Fragebögen angegeben, wie sie es mit dem Essen und Trinken hielten. Entsprechend bildete man Gruppen der Kinder, die vorwiegend zucker- und fettreiche Fertignahrung zu sich nahmen, jene die viel Fleisch und Gemüse aßen oder solche mit viel Gemüse, Obst, Reis und Nudeln.
Im Alter von achteinhalb Jahren wurden die Kinder einem IQ-Test unterzogen. Dabei zeigte stellten die Forscher einen Zusammenhang zwischen der Ernährung und der Intelligenz fest, auch nachdem sie Störfaktoren wie etwa die soziale Herkunft berücksichtigt hatten. Je gesünder die Ernährung besonders der ersten drei Lebensjahre war, desto höher punkteten die Kinder im Intelligenztest, während spätere Ernährungsumstellungen nur wenig Folgen hatten . Studienleiter Paus erklärt dies durch das Gehirnwachstum während der ersten drei Jahre.
Gesunde Hirnnahrung
"In den Entwicklungsphasen der Kindheit braucht das Gehirn besonders viele Nährstoffe", betont Axt-Gadermann. Eine zentrale Rolle spielen dabei Omega-3-Fettsäuren
, die etwa in Fisch und Meeresfrüchten, jedoch auch in pflanzlichen Ölen enthalten sind. Für Denkleistung in der Schule sei etwa die Versorgung mit komplexen Kohlehydraten wichtig, für mathematische Fähigkeiten auch die ausreichende Eisen-Zufuhr.
Schulnote um eine Stufe besser
Die Schulleistung steht generell in engem Zusammenhang mit der Ernährung, so Axt-Gadermann. "Kinder, die morgens das Haus ohne Frühstück verlassen, haben schlechtere Ausgangsbedingungen. Zudem bringen Schüler dann messbar bessere Leistungen, wenn sie vom Lehrer regelmäßig zum Wassertrinken aufgefordert werden."
Eltern, die sich um einen gesunden Lebensstil ihrer Kinder kümmern, könnten deren Leistung damit "mindestens um eine Notenstufe" verbessern, so das Credo der Expertin. "Dazu gehören weiters auch ausreichend Schlaf und Bewegung, eine Beschränkung der Mediennutzung und genug Zeit für das gemeinsame Gespräch oder das Vorlesen."