Früherkennung

Haben Sie ein Blutdruckmessgerät?

20.09.2013

Linzer Fachärzte raten zu Blutdruckmessgerät in jedem Haushalt.

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Ein Blutdruckmessgerät sollte in jedem Haushalt genau so vorhanden sein wie eine Waage oder Fieberthermometer. Das sollte bei der Früherkennung von Bluthochdruck helfen. Dazu rieten zwei Primarii des Linzer Krankenhauses der Elisabethinen, der Kardiologe Hans Joachim Nesser und der Nephrologe Rainer Oberbauer, in einer Pressekonferenz aus Anlass eines Kongresses mit rund 300 Teilnehmern zu diesem Thema am Donnerstag in Linz. Dabei wurden auch neue Methoden zur frühzeitigen Diagnose von Folgeschäden des Bluthochdrucks vorgestellt.



Auch Nieren werden zerstört

Die Ärzte der beiden Fachgebiet arbeiten zusammen, weil Bluthochdruck auf lange Sicht die Nieren zerstört, aber auch Nierenerkrankungen zu Bluthochdruck führen können. Etwa zwei Millionen Österreicher leiden demnach an einem Bluthochdruck, geschätzte 800.000 an einer Einschränkung der Nierenfunktion. Ein Messgerät daheim wäre ideal, denn jeder sollte über seinen Blutdruck Bescheid wissen. Wenn mehr als 60 Prozent der Menschen glauben, man könne erhöhten Blutdruck an Symptomen erkennen, sei das besonders im Anfangsstadium falsch, warnten die Ärzte.

Immer mehr Menschen leiden darunter
Und die Zahl der Menschen mit Bluthochdruck steige weiter. Denn Übergewicht nehme weltweit zu, insbesondere bei Kindern. Dabei bedeute dies bei ihnen einen vierfach höheres Risiko, in späteren Jahren einen zu hohen Blutdruck zu entwickeln. Ab dem 60. Lebensjahr treffe dies bei jedem zweiten bis dritten Menschen zu.

Folgeschäden
Bei dem Kongress in Linz wurden neue Methoden zur Diagnose von Folgeschäden vorgestellt: Unter anderem Herzultraschall zur Erfassung der gestörten Muskelfunktion bei noch normaler Pumpleistung. Denn Hochdruck bewirkt eine Reduktion der Muskelverformung im Herzen. Eine weitere Methode ist die Erfassung der durch den Hochdruck bedingten Steifigkeitszunahme der Arterien indem die Geschwindigkeit von Pulswellen gemessen wird. Zudem kann mittels Computertomografie der Mikrokalk in den Herzkranzgefäßen bestimmt werden. Auch in der Behandlung gibt es laut den Fachärzten neue Wege: Wenn Patienten medikamentös nicht ausreichend eingestellt werden können, soll ein Katheterverfahren in den Nierenarterien Abhilfe schaffen. Weltweit rund 20 Firmen arbeiten an der Weiterentwicklung solcher Kathetersonden.


 

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