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Händewaschen kann Leben retten

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Mediziner: "Notorisches Händeschütteln" in der kalten Jahreszeit vermeiden.

Noch scheint die kalte Jahreszeit in weiter Ferne, aber der Wetterumschwung kommt bestimmt: Gerade im Herbst und Winter tummeln sich in der Öffentlichkeit Viren, Bakterien und Keime in hoher Zahl. Regelmäßige Handhygiene kann das Risiko der Übertragung von Krankheiten minimieren. "Man kann sich eigentlich nicht zu oft die Hände waschen!" erläuterte Michael Kunze, Facharzt für Hygiene und und Mikrobiologie, bei einer Pressekonferenz in einer Nostalgie-Tramway am Wiener Ring.

Händewaschen nicht vergessen!

"Nach dem Stuhlgang, vor dem Essen, Händewaschen nicht vergessen" rief der Experte einen Kinderspruch in Erinnerung. Gerade den Jüngsten sollte man regelmäßige Handhygiene von klein auf beibringen, pflichtete Pädiater Pater Voitl dem Kollegen bei. Beide wiesen ausdrücklich darauf hin, dass es nicht um Panikmache gehe und Sterilität wie im OP keinesfalls das Ziel sei. Übertriebene Desinfektionsmaßnahmen können beispielsweise Allergien bei Kindern sehr negativ beeinflussen - wer schlicht mit Wasser und Seife ans Werk geht, riskiert in schlimmsten Fall Hautreizungen. Bei Pandemie, Schwangerschaft oder Vorerkrankungen wie Herzproblemen oder Asthma würden eindeutig die Vorteile gewissenhafter Handhygiene überwiegen.

Mit ein wenig Wasser und Seife kann man also das Übertragungsrisiko beträchtlich reduzieren - verhindern kann man es nicht, mit Krankheitserregern in Berührung zu kommen. Diese lauern an Stellen, die nicht immer bedacht werden: so finden sich auf einer durchschnittlichen Computer-Maus oder -Tastatur beispielsweise bis zu 400-mal so viele Bakterien wie auf einer regelmäßig gereinigten, öffentlichen Toilette. Nach deren Besuch man natürlich auch einen Abstecher zum Waschbecken einplanen sollte. Auch nach der Zubereitung von Speisen und dem Naseputzen ist dies sehr anzuraten, jedenfalls in der Schnupfenzeit.

Niesen und Husten
Sich beim Niesen und Husten die Hand vor den Mund zu halten entspricht zwar durchaus den Regeln der Höflichkeit und Etikette, allerdings verbreiten sich auf diesem Wege spätestens beim nächsten Handschlag allerlei unsichtbare Übeltäter. Der "begeisterte Öffi-Fahrer" Kunze trägt in Bim und Bus Handschuhe, gegen die Enge und die Tröpfchenübertragung kann man ohnehin nur wenig unternehmen. Schutzmasken in der Öffentlichkeit werden in unseren Breiten, anders als beispielsweise in Japan, einfach nicht angenommen, gab der Experte zu bedenken.

Moderator und Wissenschaftsjournalist Josef Broukal erzählte eine Anekdote über einen Arzt, der seinen Patienten gegenüber den Handschlag verweigert - drastisch, aber durchaus sinnvoll, meinte Experte Kunze. Auf jeden Fall rät er explizit von "notorischem Händeschütteln" ab. Diese Art der Begrüßung - ursprünglich Beweis dafür, dass man keine Waffe hält - zu reduzieren, hält er sogar für eine der besten Maßnahmen im Kampf gegen Infekte.

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