Das Gebräu soll im Geschmack gut zu Innereien passen und gesund sein.
Die Kontroverse um den Walfang in Island ist demnächst um eine Facette reicher: Ende Jänner bringt eine Brauerei auf der Nordatlantikinsel ein neues Bier auf den Markt, das nicht auf Hopfen- und Malzbasis gebraut ist, sondern als Hauptzutat Walfleischmehl verwendet. Hintergrund ist der EU-Hafenboykott für isländisches Walfleisch, der den Export von Finnwal nach Japan zum Erliegen gebracht hat.
"Hvalur"
Das Gebräu mit einem Alkoholgehalt von 5,2 Prozent namens "Hvalur" soll laut einer Aussendung der Privatbrauerei im Geschmack hervorragend zu den Speisen des bevorstehenden Mittwinterfestes Thorrablot passen. Traditionell sind das saure Innereien, Hammelhoden, Seehundflossen oder Schafskopf. Gesund soll "Hvalur" auch sein, da es "äußerst proteinreich, fettarm und ohne Zuckerzusatz" ist.
In Island lagern in Tiefkühlhallen noch riesige Mengen von Finnwalfleisch aus dem Vorjahr, das seine Abnehmer in Japan nicht erreicht hat. Die EU verfügte vergangenen Sommer einen Hafenboykott. Dennoch setzte das isländische Agrarministerium auch für die Jagdsaison 2014 wieder eine Fangquote für Finnwale fest. In Island wird fast ausschließlich Fleisch vom Zwergwal konsumiert, während Finnwal in Japan eine geschätzte Delikatesse ist.
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