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Moderater Kaffeegenuss ist gesund

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Am besten aus dunkel gerösteten Bohnen und entkoffeiniert.

Moderater Kaffeegenuss ist laut Ernährungswissenschafterin Veronika Somoza durchaus gesund. Zwei bis drei Tassen Kaffee am Tag, am besten aus dunkel gerösteten Bohnen und entkoffeiniert, hat die neue Professorin für Biofunktionalität von Lebensmitteln an der Universität Wien bei ihrer Antrittsvorlesung empfohlen.

Kaffee ist ein wahrer Fettkiller

Unverzichtbarer Muntermacher

Acht von zehn Österreichern halten die Tasse Kaffee in der Früh für einen unverzichtbaren Muntermacher, zweieinhalb Tassen trinken Männer und Frauen hierzulande im Schnitt, so Somoza. Welche Wirkungen und mögliche unerwünschte Wirkungen das auf unseren Körper hat, welcher Kaffee am verträglichsten ist, und wie man ihn gesünder machen kann, erforscht die Ernährungswissenschafterin.

Magenschonend

Sie konnte zeigen, dass Kaffee aus dunkel gerösteten Bohnen für den Magen verträglicher ist als jener aus heller Röstung. Dafür untersuchte Somoza die Magensäureproduktion bei Probanden, die verschiedene Kaffeesorten verkosten mussten. Kaffee aus dunkler Röstung regte die Magensäureproduktion kaum an, während hell gerösteter Kaffee das eher tut, was zu Magenbeschwerden und Sodbrennen führen kann.

Abnehm-Hilfe
Außerdem beobachtete die Ernährungswissenschafterin bei ihren Studien, dass übergewichtige Personen bei regelmäßigem Kaffeegenuss Gewicht verloren. "Welche Kaffeeinhaltstoffe an dieser Wirkung beteiligt sind, ist zur Zeit noch nicht bekannt", so Somoza im Gespräch mit der APA.

Positive Auswirkungen

Für die Forscherin überwiegen bei moderatem Kaffeekonsum die positiven Auswirkungen auf den Körper: Aufmerksamkeit und Konzentration steigen, und Kaffeetrinker haben ein geringeres Risiko an Dickdarmkrebs, Brustkrebs, Typ-2-Diabetes oder Alzheimer zu erkranken. Die Expertin empfiehlt entkoffeinierten Kaffee, weil Koffein die Produktion von Magensäure anregt und man "die Wirkung auf das Nervensystem und Gewöhnungseffekte berücksichtigen muss".

Nicht so schlecht wie sein Ruf
Den wohl ersten medizinischen Beleg, dass Kaffee nicht so schlecht ist wie sein Ruf, so Somoza, erbrachte übrigens der schwedische König Gustav III. im 18. Jahrhundert. Er war überzeugt war, dass eine Tasse Kaffee am Tag über kurz oder lang tödlich ist und rekrutierte ein Zwillingspaar, zwei zum Tode verurteilte Schwerverbrecher, für einen medizinischen Versuch. Einer der beiden musste eine Tasse Kaffee pro Tag trinken, sein Bruder zum Vergleich eine Tasse Tee. Zwei Ärzte überwachten die Gesundheit der Versuchspersonen. Das Ergebnis: Die beiden Delinquenten überlebten sowohl die Ärzte, als auch den König, der einem Attentat zum Opfer fiel.

Veronika Somoza, die laut eigenen Angaben täglich einen Liter Kaffee trinkt, "aber entkoffeiniert und sehr dünn", wurde 1965 in Braunschweig geboren, studierte an der Justus-Liebig-Universität Gießen (Deutschland) Ernährungswissenschaften, schloss ihre Doktorarbeit mit höchstem Lob an der Universität Wien ab, forschte anschließend in Deutschland und den USA, und arbeitet seit 2009 als Professorin für Biofunktionalität von Lebensmitteln wieder an der Uni Wien.
 

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