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Kinder-Lebensmittel sind nicht gesund

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Foodwatch: Lebensmittel für Kinder tragen zu Fehlernährung bei.

Speziell für Kinder hergestellte Lebensmittel leisten keinen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung, sondern öffnen eher der Fehlernährung Tür und Tor. Dies geht aus einem am Dienstag in Berlin vorgestellten Marktuntersuchung der Konsumentenschutzorganisation Foodwatch hervor, die dafür 1.514 Kinderlebensmittel unter die Lupe genommen hat.

Gesund essen: Die gesündesten Lebensmittel

Brokkoli ist ein guter Lieferant für pflanzliches Eisen. Trinken Sie dazu ein Glas Orangensaft, so wird die Aufnahme im Körper verbessert. Außerdem gilt er als starke Waffe gegen Krebs und ist gut für das Immunsystem.

Neben Lachs und Heidelbeeren gehört der Spinat zu den Stars unter den Superfoods. Dieses nährstoffreiche Gemüse schützt uns vor Schlaganfall und etlichen Krebsarten. Hier ist nicht nur Eisen, sondern auch Kalzium und Magnesium versteckt.

Orangen sind schon lange als Vitamin C Lieferanten bekannt. Dieses Vitamin gehört zu den wasserlöslichen und wird im Körper nicht gespeichert. Deshalb sollten Sie jeden Tag Früchte wie Orangen, Grapefruits oder Mandarinen essen.

So wie alle Meeresfische sind im Lachs Omega-3-Fettsäuren enthalten. Außerdem liefert er wichtiges Eiweiß. Fisch unterstützt sowohl Herz als auch Gehirn. Zwei Mal pro Woche sollte Fisch auf Ihren Tisch.

Hühnerbrust ohne Haut enthält viel fettarmes Eiweiß. Außerdem ist sie ein guter Lieferant für Eisen, Zink und Selen. Hühnerfleisch ist preisgünstig und in der Küche vielseitig verwendbar.

Im Joghurt sind viele lebende Kulturen enthalten die den Darm nachweislich positiv beeinflussen. Das reichhaltige Angebot im Supermarkt bietet für jeden Geschmack die passende Sorte.

Haferflocken, Haferkleie und Hafermehl vermindern das Herzerkrankungsrisiko nachweislich. Sie sind eine gute Quelle für Ballaststoffe, Eiweiß und lebenswichtige Mineralstoffe.

Heidelbeeren enthalten besonders viele Antioxidantioen. Diese schützen den Körper vor Alterserscheinungen und vor Krebs.

Aus Soja wird Tofu, Sojamilch und Miso hergestellt. Diese Wunderbohne enthält nicht nur besonders wertvolles Eiweiß (wichtig für Vegetarier) sondern auch viele pflanzliche Östrogene. Studien bestätigen den Schutz vor Osteoporose und Herzerkrankungen.

Viele Vitamine und hochwertiges pflanzliches Eiweiß. Außerdem senken Bohnen den Cholesterinspiegel.

Tee wird schon seit vielen Jahrhunderten getrunken, seine gesundheitsfördernde Wirkung ist aber noch nicht so lange bekannt. Grüner und schwarzer Tee enthalten wertvolle Flavonoide die als Antioxidantien in unserem Körper arbeiten.

Nüssen sind sehr gesund. Sie enthalten wichtige Omega-3-Fettsäuren.

Tomaten Sie sind ein wichtiger Bestandteil von Pizza und Nudelgerichten. Der in Tomaten enthaltene Farbstoff Lycopin wirkt als Antioxidant. Er fängt die Sauerstoff-Radikale und macht sie unschädlich.

Kürbis zählt wegen seines hohen Nährstoffgehalts zu den Superfoods. Der Speisekürbis ist kalorienarm und dient als Quelle wertvoller Carotinoide. Diese sind außerdem in Karotten, Marillen und gelben oder rotem Paprika enthalten.



Süß und ungesund

Fazit des Reports "Kinder kaufen": Mit industriell hergestellten Kinderlebensmitteln sei eine ausgewogene Ernährung praktisch unmöglich. Es handle sich dabei nämlich fast ausschließlich um Süßigkeiten und ungesunde Snacks.

1.514 Produkte untersucht

Von April 2011 bis Jänner 2012 untersuchte Foodwatch 1.514 Produkte, die sich gezielt an Kinder richten, indem sie etwa die Aufschrift "für kids" tragen, mit Comic-Figuren oder Spielzeug-Beigaben die Aufmerksamkeit auf sich lenken oder Online-Spiele oder Tipps für Schulreferate anbieten. "Die Industrie will Kinder so früh wie möglich auf ungesundes Junkfood programmieren", kritisierte Anne Markwardt von Foodwatch. Dafür gebe es "einen logischen Grund: Mit Obst und Gemüse lässt sich nur wenig Profit machen - mit Junkfood und Softdrinks schon mehr".

Viele Unternehmen behaupteten zwar, einen Beitrag zur ausgewogenen Ernährung von Kindern leisten zu wollen, hätten aber aus betriebswirtschaftlichen Gründen größtes Interesse daran, möglichst viele unausgewogene Produkte zu verkaufen. Die Gewinnmarge bei Obst und Gemüse liege unter fünf Prozent, Süßwaren, Softdrinks und Snacks brächten hingegen Umsatzrenditen von 15 Prozent und mehr.

Süße und fettige Snacks
Foodwatch bewertete die Produkte nach den Kategorien der Ernährungspyramide des vom deutschen Verbraucherministerium geförderten Vereins "aid infodienst Ernährungsdienst, Landwirtschaft, Verbraucherschutz". Danach fallen fast drei Viertel aller Kinderprodukte (73,3 Prozent) in die Kategorie der "süßen und fettigen Snacks", von denen Kinder täglich nicht mehr als eine Hand voll essen sollten. Nur 12,4 Prozent der Erzeugnisse gehören zur Kategorie der Lebensmittel, die reichlich verzehrt werden sollen. Darunter fallen Obst in verarbeiteter Form wie Apfelmus oder Trockenobst, Nudeln, Paradeissoße oder Fruchtsäfte und Saftmischungen.

"Die Lebensmittelindustrie stellt die Kinderernährung auf den Kopf", so Foodwatch. Das Angebot an speziellen Lebensmitteln entspreche ernährungsphysiologisch genau dem Gegenteil dessen, was Experten für eine ausgewogene Ernährung von Kindern empfehlen.
 

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