Die Haute Couture in Paris gibt sich modern und futuristisch. Givenchy und Lacroix zeigten ihr Können in der hohen Schneiderkunst.
Wie modern "Hohe Schneiderkunst" sein kann, bewies Givenchy-Designer Riccardo Tisci am Dienstag in Paris mit seiner Haute-Couture-Schau für Frühjahr/Sommer 2009. Statt zu protzen offenbarten seine beigefarbenen, schmalen Kleider mit schenkelkurzen Röcken und ausladend geschoppten Ärmeln ihre Raffinesse im Detail.
Couture im Gipsy-Look
Allzu geschmückt trat hier nichts auf,
stattdessen arbeitete der Italiener mit gekreuzten Bändern, diagonal
geführten Stoffbahnen und aufgestickten Perlen. Auch die Farbpalette blieb
dezent mit Weiß, Vanillegelb, Mint und Flieder. Zum Schluss gab es noch
etwas "Gypsy"-Look dank langer, geraffter, schwarz-bunter Kleider mit
Fransen.
Kontraste bei Lacroix
Christian Lacroix spielt anders als der
erst 33-jährige Tisci schon seit vielen Jahren eine Hauptrolle im
Modezirkus. Seine Couture-Schau widmete er den "Dessins de la Nature", den
Färbungen der Natur. Ganz plausibel wurde dieses Thema bei den Modellen dann
nicht: Mit gewohnter Könnerschaft gemacht, wirkten sie eher wie eine
Illustration des Kontrastes von "Zart" und "Hart".
Kleine Liebesbriefe auf Tüll
Eine dunkelblaue Offiziersjacke
schneiderte Lacroix aus Seidencrêpe, versah sie mit großen Goldknöpfen und
kombinierte dazu ein duftiges Tüllkleid in "Babydoll"-Form. Fließende, die
Figur umschmeichelnde Organza-Kleider gewannen Präsenz durch eine
kraftvolle, aquarellartig verlaufene Farbpalette. Die Braut am Ende trug ein
kostbares Brokatjäckchen mit Corsage zum zarten geschwungenen Reifrock. Clou
dabei: Auf dem Tüll waren kleine Liebesbriefe befestigt.
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