Michelle Obama zählt zu den Kundinnen von noch nicht sehr bekannten amerikanischen Modemachern. Die First Lady stellt Jungdesigner ins Rampenlicht.
Wandel auf breiter Front verspricht der neu gewählte US-Präsident Barack Obama. Was sich auf jeden Fall ändern wird, war schon beim ersten Auftritt der Familie Obama in Chicago nach dem Sieg des demokratischen Kandidaten sichtbar: Das Modeverständnis. Denn die neue "First Family" erschien zur Siegesfeier auf der Bühne im Grant Park in farblich abgestimmten Outfits - "Change you can wear" sozusagen, Wandel, den man tragen kann.
Ton in Ton
Michelle Obama setzte statt eines strengen Outfits
oder gesetzter Pastellfarben auf ein auffälliges schwarz-rotes Kleid des
Designers Narciso Rodriguez. Die siebenjährige Sasha trug schwarzes Kleid
mit einer großen Schleife, die zehnjährige Malia ein knallrotes Ballonkleid.
Vater Barack war mit seinem dunklen Anzug und der rot-gestreiften Krawatte
genau auf diese Farben abgestimmt.
Klassischer American Style
Das Fachpublikum, wie "Town &
Country"-Chefredakteurin Pamela Fiori, attestiert Michelle und Barack
Obama "klassischen American Style". Fiori hofft, dass dieser Trend
auch nach dem Einzug ins Weiße Haus anhält und das Präsidentenpaar weiter
auf amerikanische Designer setzen werde und zwar nicht nur auf bekannte.
Michelle Obama trug schon bisher Entwürfe von Designern, deren Name in der
Modeszene relativ neu ist, darunter Thakoon Panichgul und Maria Pinto.
Opulenter Minimalismus
Seit fünf Jahren zählt Michelle Obama zu
den Kundinnen von Maria Pinto. "Opulenten Minimalismus" nennt
Pinto ihr Konzept, das an Michelle Obamas langer, schlanker und doch sehr
weiblicher Figur wirkungsvoll zum Ausdruck kommt. Die ehemalige Assistentin
des verstorbenen Modemachers Geoffrey Beene arbeitet seit 16 Jahren in der
Modeindustrie. Doch erst in diesem Monat eröffnete sie in Chicago ihre erste
Boutique - ermutigt von dem Auftrieb, den die Frau des demokratischen
Präsidentschaftskandidaten ihren Kreationen verliehen hat. Maria Pinto
avancierte in wenigen Wochen von der unbekannten Designerin zum stehenden
Begriff in der Modewelt.
Michelle Obama fördert Jungdesigner
Genauso geht es dem
jungen Mode-Designer Thakoon Panichgul, der erst im September 2004 seine
erste Kollektion präsentiert hat. Der New Yorker Kreative ist zwar kein
unbeschriebenes Blatt mehr, er hatte bereits 2006 beim jährlichen Modepreis
des Vogue-Magazins und 2007 beim Swarovski-Preis für Aufsehen gesorgt und in
der internationalen Modewelt einen gewissen Namen. In aller Munde kommt er
trotzdem erst durch Michelle Obamas Faible für seine Kreationen. Das
gemusterte Etuikleid des New Yorker Designers Thakoon Panichgul, das sie auf
dem Parteitag Ende August in Denver trug, brachte ihr und ihm viel Lob ein.
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