In Paris wird die Mode gefeiert. Die Designer setzen Trends gegen die Wirtschaftskrise und die Rezession war noch nie so schick.
Karl Lagerfeld ließ bei der Schau seiner eigenen Kollektion die Besucher buchstäblich im Pariser Regen stehen.
Lagerfeld: Inspiration aus der Architektur
Er startete mit fast
einer Stunde Verspätung und zeigte einen femininen Regiments-Look:
Offiziersjacken und -mäntel in Grautönen waren schmal geschnitten, mit
kastigen Oberteilen und mit Fellbesatz verziert. Dazu gab es schmale Röcke,
schwarze Satin-Leggings mit roter Paspelnaht, hochhackige Stiefeletten und
mit Fell überzogenen Motorradhelme. Hightech und klaren Linien dominieren in
der Herbstkollektion von Karl Lagerfeld Nachtblau, Anthrazit und Schwarz mit
futuristischen Highlights in Silbergrau oder kristallbesetzten Oberteilen.
Jean Paul Gaultier-die Macht der Frauen
Gaultier hatte ein
Edelbordell in Szene gesetzt - kaum ein Modell kam ohne Anspielung auf die
SM-Szene aus. Es gab androgyne Frauen im Stil männlicher "Freier"
in locker geschnittenen Nadelstreifen-Dreiteilern mit seitlich
herabhängenden Metallketten sowie "leichte Mädchen" mit
flatternden Chiffonkleidern, ausladenden Lockentürmen, langen Ohrringen,
tiefroten High Heels und Ledermasken auf dem Gesicht. Gebändigt wurden die
Entwürfe mit gekreuzten Lederriemen - etwa als Träger am Oberteil schwarzer
Etuikleider - oder als über eine Bluse gebreitete Netzstruktur. Schon die
Einladung war in eine Netzstrumpfhose gehüllt worden, und auch Gaultiers
üppige (und zahlreiche) Pelzmäntel für die moderne Venus waren mit Netzen
bespannt. Auf die Spitze getrieben wurde das Spektakel durch einen
inszenierten Kampf zweier Models, der von einer Domina mit langem Rotschopf,
Lederbustier und zischender Peitsche beendet wurde.
Christian Lacroix hielt sich zurück
Üppiger ging es bei
Christian Lacroix zu, der Pariser Damen in hocheleganten zweireihigen
Mänteln mit ausladendem Kragen, gemusterten Strümpfen, Goldschmuck und
hochgedrehten Haarknoten über den Laufsteg schickte. Kostüme mit
Bleistiftrock wurden durch taillierte Jacken mit weiten Schößen und
geschoppten Ärmeln aufgeschickt. Auf drapierten Seidenkleidern prangten hohe
Pelzkragen. Bei den Farben hielt sich der Meister des Mustermixes zurück:
Schwarz und Grau dominierten mit ein paar Einsprengseln von Curry, Gold und
gedeckten Blautönen.
John Galliano für Dior-orientalische 20ties
Paul Poiret,
französischer Modeschöpfer aus den 20er Jahren, war das Vorbild für John
Gallianos-Kollektion für das Modehaus Christian Dior. Und jener Poiret war
bekannt für seine orientalischen Gewänder und den Humpelrock. Designer John
Galliano übertrug diesen Stil in seine Kollektion: Paisleymuster und
orientalische Hüte waren da das deutlichste Merkmal und zeigten, wohin die
Reise bei Dior geht. Die Röcke und Kleider verjüngten sich so, dass eine
Ballonform entstand. Mannigfaltige Muster und dazu passende Accessoires
rundeten das Bild ab. Natürlich vernachlässigte Galliano nicht die
Gegenwart: Viele der Roben und Kleider waren im transparenten Look gehalten.
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