Komplikationen mit dem beliebten Anästhetikum sind extrem selten.
Propofol gilt als weltweit beliebtes Anästhetikum. Das ausschließlich intravenös verabreichte Medikament genießt sowohl bei Ärzten als auch bei Patienten einen ausgezeichneten Ruf. In manchen Fällen soll es sogar euphorisierend wirken, berichtete ein Wiener Anästhesist im APA-Gespräch. Komplikationen würden nur in den seltensten Fällen auftreten.
Dosierung
rundsätzlich gelte bei Propofol, was bei allen anderen Medikamenten auch gilt: Auf die Dosierung kommt es an. Nur seien bei dem Phenol-Abkömmling die Übergänge fließend, die Bewusstlosigkeit trete relativ rasch ein. Propofol lindert übrigens keine Schmerzen, üblicherweise wird mit Schmerzmitteln kombiniert, meist mit Opiat-Abkömmlingen, so der Mediziner.
Nebenwirkungen
Was Propofol rund um den Globus - und das seit fast drei Jahrzehnten - so beliebt macht, sind seine Nebenwirkungen. Es gibt nämlich normalerweise keine. Oder besser: fast nur positive. Patienten schlafen schnell und gut ein. Und sie wachen auch schnell und gut wieder auf. Manche verspüren sogar eine euphorisierende Wirkung. Ganz im Gegensatz zu Gas-Anästhetika, bei denen schon manchmal Übelkeit und Unwohlsein als Begleiterscheinungen auftreten können. Bei Ärzten genießt Propofol jedenfalls den Ruf eines sehr gut steuerbaren Medikaments.
Prinzipiell könne Propofol jedem Menschen verabreicht werden, wenn keine Allergien gegen Wirkstoff oder Trägersubstanz bekannt sind, so der Mediziner. Lediglich Schwangeren und Kindern unter einem Jahr seien davon ausgenommen.
Komplikationen treten extrem selten auf, berichtete der Anästhesist. In solchen Fällen - man spricht dann von einem "Propofol-Infusions-Syndrom" - werden die Muskelzellen angegriffen und teilweise zerstört.
Das Anästhetikum sorgt seit einiger Zeit rund um den Globus für Gesprächsstoff, steht doch der Leibarzt von Michael Jackson unter Verdacht, dem im Juni 2009 verstorbenen "King of Pop" zu viel Propofol gespritzt zu haben.