Gute Luftqualität
So schaffen Sie gesundes Raumklima
09.06.2011
90 Prozent der Lebenszeit wird in geschlossenen Räumen verbracht.
In Industrieländern hält sich der Mensch durchschnittlich mehr als 90 Prozent seiner Lebenszeit in geschlossenen Innenräumen auf. Ein gutes Raumklima ist wichtig für die Lebensqualität und das subjektive Wohlbefinden. Eine breit angelegte Plattform von Experten, Wissenschaft und Unternehmen will die Luftqualität in heimischen Innenräumen verbessern. Ziel der Initiative "MeineRaumluft.at", die bei einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt wurde, ist die umfassende Information der Öffentlichkeit über alle Fragen rund um gesunde Raumluft.
Raumklima verbessern: Prima Klima durch Zimmerpflanzen
Verbrauchte Luft
"In Innenräumen ist die Luft häufig verbraucht, belastet, falsch temperiert und mit unzureichendem Gehalt an wertvollen Luftionen (elektrisch geladene Moleküle, die für den 'Frische-Faktor' in der Luft verantwortlich sind, Anm.) angereichert", sagte Thomas Schlatte, Sprecher der Initiative. "Gerade in einem Land wie Österreich mit prinzipiell sehr hoher Luftqualität sollte eine gute Luft nicht nur in der freien Natur, sondern auch in den eigenen vier Wänden eine Selbstverständlichkeit darstellen."
Gute Raumluft wichtig
Im Laufe seines Lebens verbraucht jeder Mensch rund 600 Tonnen Luft. "Jedes Mal wenn wir einatmen, 'essen' wir einen halben Liter Luft", sagte Schlatte. "Luft ist unser wichtigstes Lebensmittel, ohne das wir nur wenige Minuten überleben können", so der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, Oberarzt am Institut für Umwelthygiene der Medizinischen Universität Wien. Er untersuchte in einer noch unveröffentlichten Studie die Auswirkung von Luftionen. "Die Studie hat gezeigt, dass eine Erhöhung der Luftionen-Konzentration im Innenraum aktiviert und die geistige Leistungsfähigkeit steigert", sagte Hutter. Für eine fundierte Aufklärungsarbeit zum Stellenwert guter Raumluft sei es somit höchste Zeit.
Ozon, Feinstaub, Pollen
Über 30 Prozent der Europäer leiden unter Allergien, für sie hat eine gesunde Raumluft eine besondere Bedeutung. "Gerade im Sommer, wenn die Belastung durch Ozon, Feinstaub und Pollen vielen Menschen einen Aufenthalt im Freien erschwert, ist es umso wichtiger, für gesunde Luft in den eigenen vier Wänden zu sorgen", erklärte Petra Zieglmayer, Mitglied der Geschäftsführung des Allergiezentrums Wien West. Bereits einfache Maßnahmen, wie richtiges Lüften oder der Einsatz von Pflanzen, können das Raumklima verbessern. Die wichtigsten Tipps:
- Regelmäßiges Querlüften für zwei bis drei Minuten
- Auf die optimale Raumtemperatur achten (Wohnräume 21-23 Grad Celsius, Küche 19-20 Grad, Schlafräume 16-18 Grad)
- Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent
- Innentüren zwischen unterschiedlich beheizten Räumen geschlossen
halten
- Rauchen in Wohnräumen vermeiden
"In unseren eigenen vier Wänden haben wir es großteils selbst in der Hand für unsere Gesundheit zu sorgen", so Hutter. Weitere Informationen über gesunde Raumluft gibt die Initiative auf ihrer Website www.meineraumluft.at.