EURO 2008
Rot-Weiß-Rot mit Haut und Haaren
04.06.2008
Frisuren in Länderfarben sind gefragt und sollten keine arbeitsrechtlichen Folgen haben.
Rot-Weiß-Rot ist "in". Das Fahnenmeer auf Österreichs Straßen ist aber noch längst nicht alles. Eingefleischte Fans lassen sich nämlich mit Haut und Haaren auf die in einer Woche startende EURO 2008 ein. So hat sich auch ein Freiwilliger im Friseursalon "Klipp" im Wiener Stadioncenter testhalber passend zur EM stylen lassen. Mit rot-weiß-roten Haaren und Wangen zeigte er sich fit für das Stadion.
Style-Schablonen in den Länderfarben
Stylingmöglichkeiten
für die Fans gebe es relativ viele, erklärte Christine Mika,
Klipp-Filialleiterin. "Man kann natürlich Rot-Weiß-Rot die Fahne
einfärben", nannte die Friseurin eine Möglichkeit. Dafür gebe es
Schablonen, mit deren Hilfe man Oberkopf, Nackenbereich oder seitlich den
Haaren den Länder-Look verpassen könne. Ein Styling, das sich offenbar
großer Beliebtheit erfreut: "Speziell bei Ländermatches haben wir
immer wieder junge Herren, die das machen lassen", erzählte die
Friseurin.
Schminkstifte für die EURO
Für den richtigen Fan reicht die
Frisur allein aber nicht aus, eine Gesichtsbemalung in Länderfarben muss
her. Dafür gebe es auch eigene Schminkstifte, so Mika. Für die EURO habe man
bisher schon einige Anfragen bezüglich Schmink- und Haarfärbewünschen
erhalten. "Das wird sicherlich ein brisantes Thema zu Zeiten der Spiele",
vermutete die Friseurin. Durch die Nähe zum Stadion rechne man aber nicht
nur mit österreichischen Stylingwünschen, auch Anhänger der ausländischen
Teams werden erwartet. Farbtechnisch sei man gut ausgestattet, das Lager
werde aber sicher noch aufgerüstet.
(C)Gepa
Rot Weiß Rot ins Büro?
Wer nun in seiner Eu(ro)phorie
die Haare passend zu den Flaggenfarben des Favoriten einfärbt, wird am
nächsten Tag in der Arbeit zumindest mit verwunderten Blicken rechnen
müssen. Arbeitsrechtliche Konsequenzen sollte dieser Spaß jedoch nicht
haben, meinte Kurt Retzer von der Arbeiterkammer auf APA-Anfrage. Dieser
Bereich unterliege nämlich den Persönlichkeitsrechten. In Einzelfällen
könnten rot-weiß-rot gefärbte Haare natürlich dennoch zu Problemen führen,
prinzipiell sei die Toleranz, was das Aussehen der Angestellten betrifft, in
den vergangenen Jahren aber gestiegen. "Ich könnte mir durchaus
vorstellen, dass das gar kein Thema ist", spekulierte der Experte.
In der Bank kommts nicht so gut
Entscheidend sei sicher, wo man
beschäftigt ist - also wie das betriebliche Erscheinungsbild auszusehen
habe. Bei einem Maurer, Installateur oder Personen ohne Kundenkontakt werde
die Haarfarbe sicher unwichtig sein, schätzte Retzer. In Betrieben mit
sensiblen Kundenbeziehungen wie Banken sehe das Ganze freilich anders aus. "Es
ist großteils eine Sache des Gespürs vom Arbeitnehmer. Wenn ich bei einem
Bestattungsunternehmen angestellt bin, muss mir klar sein, dass ich nicht
wie ein Clown daher kommen kann", so der Experte.