Jeder Dritte leidet an einer Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse.
Mit der Schilddrüse hat man tatsächlich eine kleine Hormonfabrik am Hals: Schilddrüsenerkrankungen sind häufig und können den gesamten Organismus beeinflussen. Jeder Dritte leidet unter Beschwerden, für die das schmetterlingförmige Organ verantwortlich ist. Meist sind die Symptome völlig unklar, darum wird eine kranke Schilddrüse oft gar nicht oder erst spät entdeckt.
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Was macht die Schilddrüse?
Die Schilddrüse erfüllt wichtige Aufgaben im Stoffwechsel und hat deshalb Einfluss auf Leistungsfähigkeit, Wachstum und unsere Psyche. Sie bildet verschiedene Hormone, die beispielsweise den Fettstoffwechsel, die Schweißproduktion und die Darmtätigkeit regulieren. Diese Hormone wirken auch auf das Herz-Kreislauf-System: Sie können den Herzschlag und den Blutdruck erhöhen. Produziert die Schilddrüse zu viel oder zu wenig Hormone, spricht man von einer Über- bzw. Unterfunktion.
Was macht der Arzt?
Wenn Sie den Verdacht haben, dass mit Ihrer Schilddrüse etwas nicht in Ordnung ist (Sie fühlen sich schlapp, frieren schnell oder kämpfen mit plötzlichen Gewichtsproblemen), sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Bei einem Schilddrüsen-Check tastet dieser zunächst die Halsregion ab. So kann er beispielsweise eine vergrößerte Schilddrüse erkennen. Besteht der Verdacht auf eine Erkrankung, wird der Arzt eine Ultraschall-Untersuchung durchführen. Der dritte Schritt ist dann eine Blutuntersuchung: Die Schilddrüse produziert unter anderem die Hormone Thyreotropn (TSH), Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Mit der Untersuchung des Blutes kann festgestellt werden, in welcher Konzentration diese Hormone vorkommen. Ein hoher TSH-Wert bei gleichzeitig niedrigen T3 und T4-Werten weist auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin.
Schilddrüsenunterfunktion
Bei einer Hypothyreose werden die von der Schilddrüse produzierten Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) in zu geringem Ausmaß hergestellt. Als Folge dieser Mangelversorgung des Körpers mit Schilddrüsenhormon laufen verschiedene Stoffwechselprozesse verlangsamt ab. Körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zeigen sich vermindert.
Mögliche Symptome: Allgemeines Schwächegefühl, Antriebslosigkeit, Konzentrationsprobleme, depressive Stimmungslage, Niedriger Blutdruck, häufiges Frieren, Gewichtszunahme, Verstopfung, kühle, trockene, raue Haut, brüchiges Haar, Schwellung der Augenlider, erhöhter Cholesterinspiegel, Zyklusstörungen, fehlende Lust.
Behandlung: Meist werden die fehlenden Hormone in Tablettenform zugeführt.
Schilddrüsenüberfunktion
Unter Schilddrüsenüberfunktion versteht man einen erhöhten Spiegel der Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) im Blut. Als Folge des Überangebots an T3 und T4 laufen verschiedene Stoffwechselprozesse im Organismus mit erhöhter Geschwindigkeit ab.
Häufig auftretende Symptome: Gewichtsverlust, vermehrter Stuhlgang, Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Herzklopfen, erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Hitze sowie starkes Schwitzen.
Behandlung: Unter dem Begriff Thyreostatika werden Medikamente zusammengefasst, die die Produktion von Schilddrüsenhormonen drosseln oder blockieren.
Jodmangel häufig schuld
Schuld an Erkrankungen der Schilddrüse ist häufig ein Jodmangel. Denn zur Produktion der beiden Hormone braucht der Körper Jod. Da er kein Jod bilden kann, muss man das Spurenelement mit dem Essen aufnehmen. Das sollten täglich 200 Mikrogramm sein. Besonders in Zeiten von Hormonumstellungen wie in der Pubertät, den Wechseljahren oder einer Schwangerschaft kann Jodmangel entstehen.
Jodhaltige Lebensmittel
Besonders viel Jod findet man in Meeresfischen, Garnelen, Champignons, Brokkoli, Karotten und Feldsalat.