Fußballer-Outfits werden eitler, mitunter narzisstisch. Auch die Trainer werfen sich in Schale.
Das halblange gegelte Haar mit einem schmalen Gummiband gebändigt, die Trikots eng am Körper anliegend, die großzügig geschnittenen Hosen lässig auf der Hüfte, die Kickstiefel klassisch schwarz oder mit grellbunten Einsätzen. Und aus dem Trikot blitzt am Arm ein Tattoo hervor. Selten haben die Fußball-Stars auf dem Platz so viel Wert auf ihr Outfit gelegt - und sich dabei so stilsicher gezeigt wie bei der Europameisterschaft.
Trainer in edler Schale
Auch die Trainer werfen sich in Schale:
Anzug und Krawatte am Spielfeldrand sind längst en vogue, auch wenn sich die
älteren Herren wie Griechen-Coach Otto Rehhagel und Portugals Luiz Felipe
Scolari im Trainingsanzug anscheinend jünger fühlen. Italiens Roberto
Donadoni bevorzugt edlen grauen Zwirn, Deutschlands Trainer Joachim Löw
tailliert geschnittene Hemden in Weiß, Braun oder sogar Hellrosa direkt auf
der Haut.
Farben stehen seit jeher im Vordergrund
Die Zeit der
Riesenhemden, die um die Körper der Spieler schlotterten, und wilden
Rautenmuster sind zum Glück passe. Die Grundfarbe - Blau bei den Italienern,
Weiß bei den Griechen, Orange bei den Niederländern, Rot bei den Türken -
steht im Vordergrund.
(C)Getty
Lukas Podolski trägt Flagge am Schuh
Kleine Pumas zeigen Liebe zum Detail
Dennoch beweisen die Modeschöpfer viel Liebe zum Detail: goldene oder gerasterte Rückennummern, kleine Pumas, die auf der Schulter und Brust sitzen, feine weiße Streifen in den Stutzen Bündchen in den Nationalfarben und Namenszüge in Kleinschreibung, die Landesflagge - wie bei Lukas Podolski - auf dem Schuh.
Torhüter lieben Schwarz-Schiedsrichter leuchten
Die neue
Lieblingsfarbe der Torhüter ist übrigens schwarz; die Schiedsrichter stehen
unterdessen in Hemden in Leuchtstiftfarbe oder Anthrazit mit bunten
Einsätzen ihren Mann.
Haarbänder für harte Kerle
Da nicht nur das Trikot und
die Taktik sitzen müssen, sondern auch die Frisur, sind die Haarbänder für
viele Profis mehr als ein Accessoire. Denn kahlgeschorene Köpfe - wie der
von Schwedens Starkicker und Unterhosenmodel Freddie Ljungberg - sieht man
nicht mehr viele.
(C)Gepa
Mario Gomez braucht viel Haargel
Gel ist ein Kicker-Musthave
Die meisten EM-Teilnehmer klatschen sich zudem in der Kabine ordentlich Gel ins Haar, damit nichts flattert während der 90 Minuten. Der Schweizer Nationalspieler Ludovic Magnin hat über seinen Stuttgarter Teamkollegen Mario Gomez mal verraten: "Der Mario braucht immer mindestens eine halbe Stunde für seine Haare."
(C)Getty
Deco hat seine Geisha immer dabei
Geisha-Tattoo als Glücksbringer
Den richtigen Kick gibt den Fußballern auch ein Tattoo. Portugals Spielmacher Deco hat eine japanische Geisha auf dem Rücken, Spaniens Stürmerstar Fernando Torres seine Rückennummer "9" am Unterarm, Kroatiens Trainer Slaven Bilic dummerweise den Namen seiner Frau Adrijana, von der er sich gerade scheiden lässt.
Spielfeld oder Catwalk?
Luca Toni, der
Bundesliga-Torschützenkönig und Weltmeister vom FC Bayern, hat auf dem Arm "Berlino.
09.07.06", das Datum des WM-Finals, tätowiert, Marco Materazzi gar
einen 18 Zentimeter großen WM-Pokal auf dem Oberschenkel. Seinen Body -
unter anderem mit riesigen Engelsflügeln auf dem Rücken - zeigte der
Italiener vor allem in der Zeitschrift "Vanity Fair": Das
Spielfeld durfte er bisher nur 54 Minuten lang als Laufsteg nutzen.