GPS-Dessous
Skandal: Der Keuschheitsgürtel ist zurück
31.10.2008
"Fang mich wenn Du kannst!" Mit Hilfe von, in Dessous eingebautem GPS-Systemen können Damen nun überall geortet werden.
Mit Hilfe der Dessous-Neuigkeit aus Brasilien können Männer ihre Frauen unter Kontrolle halten. Das erinnert an den Keuschheitsgürtel und an mitteralterliche Methoden..
"Fang mich wenn Du kannst!"
Als letzten Schrei auf dem
Unterwäschemarkt hat eine brasilianische Firma Dessous mit eingebautem GPS
auf den Markt gebracht, mit deren Hilfe Männer ihre Partnerinnen jederzeit
orten können. Das Lingerie-Set mit dem Namen "Fang mich wenn Du
kannst!" besteht aus einer transparenten Tüllcorsage samt passendem
Höschen und Strapsen. Das GPS ist dabei in einem Täschchen in der Corsage
eingebaut.
Wäsche für unabhängige Frauen?
Designerin Lucia
Iorio trat Vorwürfen von Feministinnen entgegen, ihr Entwurf sei ein
Rückfall in alte Zeiten der weiblichen Abhängigkeit von den Männern.
Vielmehr sei die Wäsche für die moderne und unabhängige Frau auf dem
neuesten Stand der Technik gedacht, betonte sie.
Passwort im Höschen
Manche Macho-Männer dächten vielleicht,
mit den Dessous könnten sie ihre Frau unter Kontrolle halten, sagte Iorio. "Aber
selbst wenn eine Frau ihrem Partner das Passwort für ihren GPS gibt, kann
sie ihn jederzeit abschalten. Sie kann nur gefunden werden, wenn sie das
will."
Gepfefferte Preis für so viel Kontrolle
Die Preise für die
Unterwäsche-Kreationen sind dabei gepfeffert: Die Ensembles kosten je nach
GPS-Modell umgerechnet zwischen 615 und 850 Euro.
Dessous als Schutz-Mantel?
Viele der Techno-Dessous habe sie
bisher noch nicht verkauft, räumte die Designerin ein. Das Interesse wachse
jedoch, da reiche Frauen die Dessous zum Eigenschutz wollten: In Brasilien
mit seinen zahlreichen Gewaltverbrechen werde die Nachfrage nach der
GPS-Wäsche bestimmt noch steigen.
Foto:(c)APA/Reuters