Inauguration
So stylish war Michelle Obama
20.01.2009
Der wahre Star des Tages bei der Angelobung Barack Obamas war letztendlich Michelle - eine Stilikone sondergleichen.
Sie kam an der Hand ihres Mannes und strahlte wie die aufgehende Sonne: Michelle Obama glänzte am Tag der Angelobung ihres Mannes in einem großarteigen Outfit: ein mattgelbes (oder zitronenfarbenes), dick gesäumtes Etuikleid* mit silber-weißen Pailetten besetzt, darüber trug sie eine leichte Seidenweste in der gleichen Farbe. Um den Hals ein gelber Seidenschal. Kleid und Mantel wurden von der amerikanischen Designerin Isabel Toledo, einer gebürtigen Kubanerin, entworfen. Die Farbe Gelb vermittelt übrigens Licht, Heiterkeit und Freude.
Photo (c): Reuters
Der Mantel war wohl notwendig, immerhin hatte es in der Früh in Washington nicht mehr als minus sieben Grad. Michelle Obama wählte dazu hellgrüne, leicht hochhackige Pumps (von Jimmy Choo) - ihre hochgewachsene Körpergröße erlaubt keine allzu hohen Absätze neben ihrem Mann. Passend in der gleichen Farbe: moosgrüne Lederhandschuhe (von J. Crew).
Michelle Obama hat schon des öfteren ihre Vorliebe für Mode von eher unorthodoxen Designern wie Narciso Rodriguez, Zero + Maria Cornejo und Maria Pinto gezeigt. Isabel Toledo, die Michelle Obamas Kleid für den Inauguration Day entworfen hat, zählt zur Avantgarde der US-Designer. Vor ein paar Jahren hatte sie noch für die bekannte Modemarke Anne Klein gearbeitet und versucht, dort ein moderneres Styling einzuführen.
Toledo
Toledo verkörpert genau die Art von Designern, die
Michelle Obama gefallen - ein bisschen Avantgarde, aber noch passabel für
den Mainstream. Die Designerin entwarf die Kleidung in der Hoffnung, dass
die Frau des Präsidenten sie am Tag der Amtseinführung tragen werde. Sie
habe aber erst Dienstag früh gewusst, dass sich Michelle Obama für ihre
Kreation entschieden habe, sagte Toledo.
Die Farbe "Zitronengras" habe sie als Ausdruck von Optimismus gewählt, erklärt die Modedesignerin. "Ich wollte kein traditionelles Blau oder Rot", erklärte sie. "In dieser Farbe ist Sonnenschein enthalten. Ich habe mich in sie verliebt, und sie auch." Beim Stoff entschied sie sich für eine Verbindung von Wolle und Seide. Eine zusätzliche Pashmina-Schicht sollte der First Lady die nötige Wärme an einem kalten Jänner-Tag geben.
Das ungewöhnliche Gelb sei ein besonderer Blickfang gewesen, lobte Modedesignerin Kai Milla, die als Frau von Stevie Wonder zu der Vereidigung eingeladen war. Und Hamish Bowles vom Modemagazin "Vogue" sagte: "Sie hat einen vielversprechenden Start hingelegt." Ihre Kleidung sei dem Ereignis angemessen, würdevoll und elegant gewesen, "hatte aber auch einen beträchtlichen Gehalt an modischem Flair".
Die Stylistin Mary Alice Stephenson meinte: "Sie hat dieses Kleid heute für uns alle getragen." Was an Michelle Obama so beeindruckend sei, sei die Tatsache, dass sie als moderne Frau modebewusst und sogar auffallend auftrete "und dabei immer noch ernst genommen wird".
Der Schmuck der Präsidentengattin war dezent und edel: eine sileberne, Diadem artige Halskette und dazu passend silberne Ohrringe.
* Ein Etuikleid ist ein gerade geschnittenes, aber an der Hüfte und Taille eng sitzendes Kleid. Es hat meist einen kragenlosen, runden und sehr schlichten Halsausschnitt. Manche Modelle haben aber auch einen spitz zulaufenden oder einen U-Boot Halsausschnitt. Das Etuikleid ist oft ärmellos oder mit sehr kurzen Ärmel ausgestattet. Die typische Länge reicht in der Regel bis zum Knie, aber es sind auch kürzere oder längere Varianten erhältlich. Aufgrund der schlichten und geraden Schnittform und der sehr sparsam verwendeten Details gilt das Etuikleid als besonders edel und elegant. Das Etuikleid ist zeitlos, business- tauglich und kann zu den klassischsten Kleidungsstücken der Damengarderobe gezählt werden.
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