Gefährliche Sonnenmythen
"Im Schatten bin ich gut geschützt"
18.05.2011Es sind viele Mythen im Umlauf, die ein Sonnenbrand-Risiko erhöhen.
Sonnencreme, Kapperl und Brille - ganz so einfach ist es nicht unbedingt, um sicher vor einem Sonnenbrand geschützt zu sein. Immer noch sind viele Mythen im Umlauf, die das Risiko erhöhen:
Hauttyp bestimmen: Welchen Schutz brauchen Sie?
"Im Schatten ist Sonnenschutz überflüssig"
Da Sonnenlicht unter anderem von Sand, Wasser oder Schnee reflektiert wird, kann auch im Schatten Sonnenbrand entstehen. Je nach Material kann UV-Strahlung auch durch Sonnenschirme dringen.
"Im Auto bin ich vor Sonnenstrahlen geschützt"
Fensterscheiben filtern nur UV-B-Strahlen. Da aber auch UV-A-Strahlen schädlich sind für die Haut, ist es ratsam, sich bei langen Auto-oder Busfahrten einzucremen bzw. eine Sonnenblende zu verwenden.
"Das Solarium hilft, einem Sonnenbrand vorzubeugen"
Vorbräunen in Solarien bietet keinen vollständigen Schutz vor Sonnenbrand. Solarien arbeiten mit UV-A-Licht. Aus medizinischer Sicht sollte auf zusätzliche Belastung der Haut mit UV-Licht verzichtet werden, da diese die Hautalterung fördert und später bösartige Tumore entstehen können.
"Mehrmaliges Auftragen von Sonnencreme verlängert die Schutzzeit"
Der Schutz wird nicht verlängert, sondern lediglich aufrechterhalten. Entscheidend für die ungefährliche Dauer ist der Lichtschutzfaktor.
"Hoher Lichtschutzfaktor ist nur im Süden notwendig"
Zwar ist die UV-Strahlung im Süden am Meer oder in den Bergen deutlich stärker, allerdings sollte man auch in Europa auf entsprechend hohen LSF achten. Niedrigere Lichtschutzfaktoren sollten nur von dunkleren Hauttypen oder Menschen mit bereits gebräunter Haut verwendet werden.
"Sonnenbrand auf der Kopfhaut bekommt man nur mit Glatze"
Jeder kann auf der Kopfhaut einen Sonnenbrand bekommen. Besonders gefährdet ist der Bereich am Scheitel oder Haarwirbel. Daher sollte auch die Kopfhaut mit Kopfbedeckung oder Sonnenspray geschützt werden.
"Aus rot wird braun"
Sonnenbrand ist ein Zeichen für einen ernsthaften Hautschaden. Die gequälte Haut erzeugt eine gewisse Bräune, um sich vor weiteren Schäden zu schützen und wird sichtbar, wenn die Rötung zurückgeht. Die Rötung selbst wird nicht braun.
"Neurodermitiker dürfen nicht in die Sonne"
Sonne kann die Symptome von Neurodermitis sogar erheblich mildern. Wichtig ist auch hier der richtige Sonnenschutz. Es gibt dermatologische entwickelte Sonnencremes, die auf gute Verträglichkeit bei Neurodermitis getestet wurden.
"Blonde brauchen einen höheren Lichtschutzfaktor als Dunkelhaarige"
Entscheidend ist nicht die Haarfarbe sondern der Hauttyp. Sehr helle Hauttypen benötigen einen höheren Schutz als die dunkleren Hauttypen.
"Ist die Haut einmal gebräunt, bekommt man keinen Sonnenbrand mehr"
Die Haut gewöhnt sich nie dauerhaft an die Sonne und vergisst auch keine Sonnensünden. Eincremen ist daher nach wie vor unverzichtbar.
"Wenn sich erste Rötungen zeigen, reicht es, für ein paar Stunden in den Schatten zu gehen"
Ein Sonnenbrand erreicht seinen Höhepunkt nach 24 Stunden. Wenn erste Rötungen auftauchen, ist es bereits zu spät.
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